Seit wann gibt es eigentlich Hundefutter?

Futter für Hunde

Ist Hundefutter eine moderne Erfindung oder gab es schon vor langer Zeit spezielles Futter für Hunde? Wie wurden Hunde zu früheren Zeiten ernährt oder mussten sie sich selbst Futter suchen?

Wie kommen wild lebende Hunde an ihr Futter?

Fangen wir erst einmal mit der Frage an, ob wild lebende Hunde auf die Jagd gehen. Es gibt mehrere Studien, unter anderem eine aus Indien. Forscher wollten wissen, wovon sich wild lebende Hunde ernähren. Die Studienergebnisse sind alle gleich: Die Nahrung dieser Hunde stammt nur zum geringen Teil von Beutetieren, die sie selbst erlegt haben. Überwiegend ernähren sich die Hunde von Resten, die ihnen Menschen geben, sowie von Müll, Ernteresten und menschlichen Fäkalien.

Die Domestikation hat dazu geführt, dass Hunde von uns abhängig sind. Eine Ausnahme sind Wildhunde, wovon hier in diesem Beitrag nicht die Rede ist. Menschen haben sich bereits recht früh mit der richtigen Hundeernährung beschäftigt. Hundefutter, wie wir es heute kennen, gibt es jedoch noch gar nicht allzu lange.

Hundefutter in der Antike und im Mittelalter

Im alten Griechenland gingen Philosophen der Frage nach, welche Ernährung für Hunde die beste sei. So waren sie beispielsweise der Ansicht, Welpen müssten eine leichte Kost erhalten, denn schwere Kost würde verschiedene Erkrankungen nach sich ziehen. Die Hunde reicher Leute bekamen hin und wieder Luxusessen wie Eierspeisen oder Austern. Ansonsten gab es für Hunde über einen sehr langen Zeitraum hinweg Brot. Meistens wurde hartes und altes Brot zerkleinert und mit Wasser verrührt. Dieser Brei trug die Bezeichnung „Schlampe“. Er war über Jahrhunderte das übliche Hundefutter. Manchmal wurden die Brotstücke statt mit Wasser mit Bohnenbrühe, Milch oder Molke vermischt. Hunde, die eine Arbeit zu verrichten hatten, wurden manchmal mit einer Brühe aus Knochen oder Fleischresten belohnt.

Siehe auch:   Mangelernährung bei Hunden

Im Mittelalter gab es nahezu kein Fleisch für Hunde. Das tägliche Futter bestand aus Getreide, das geschrotet, zermahlen und gebacken und mit Wasser vermengt wurde. Nur Jagdhunde erhielten als Belohnung Teile des erbeuteten Tieres oder auch mal ein Stück eines anderen Fleisches. Die fleischlose Ernährung hatte zwei Gründe. Zum einen war Brot günstiger und zum anderen war man der Überzeugung, Fleisch würde den Geruchssinn der Jagdhunde zerstören und Hüte- und Herdenschutzhunde aggressiv machen. Die Ernährungsweise hatte natürlich gesundheitliche Folgen für die Tiere. So waren Verdauungsbeschwerden an der Tagesordnung und der Eiweißmangel führte zu Zahnverlust und anderen Beschwerden.

Hundehaftpflichtversicherung

Hundefutter im 20. Jahrhundert

Ohne jetzt weiter ins Detail zu gehen, springen wir direkt ins 20. Jahrhundert. Bis dahin hatte sich nicht viel an der Hundeernährung geändert. Es gab zwar im Mittelalter auch Hundekuchen für die Jagdhunde der Adeligen und als die Kartoffel nach Europa gelang, wurde daraus Leckerlis zubereitet: Gekochte, zerstampfte Kartoffeln mit Fett und gehackten Karotten mit Haferbrei vermischt. Außerdem führte man die Vierbeiner zum Grasen aus, den Gras galt als reinigendes Futter, das sich positiv auf die Gesundheit auswirke.

Ansonsten veränderte sich das Hundefutter erst am Anfang des 20. Jahrhunderts, als der Wohlstand zunahm. Jetzt bekamen die Vierbeiner nicht nur Brot zu essen. Nach und nach wurden Hunde nicht mehr als reine Nutztiere, sondern als Familienmitglieder angesehen und damit veränderte sich die Einstellung zur Ernährung des Hundes. Das erkannten manche Geschäftsleute und sahen ein großes Potenzial in der Herstellung von Hundefutter.

Ein Elektriker und sein Weg mit Hundekeksen zum Millionär

Der Amerikaner James Spratt wurde sozusagen vom Leckerli-Hersteller zum Millionär. Er stammte aus Ohio und arbeitete um 1860 in London. Dort taten ihm die Hunde leid, die sich an den Piers der Themse befanden. Die Tiere waren stark unterernährt und ständig auf der Suche nach Futter. Er wollte den Hunden helfen und kaufte günstige Zutaten wie Weizen, Rinderblut, rote Bete und Gemüse ein. Daraus stellte er Hundekekse in Knochenform her. Er verkaufte die Kekse zu einem sehr günstigen Preis und die Leckerlis erfreuten sich großer Beliebtheit. Nun kamen seine Leckerlis auf den englischen Markt und wenig später konnte Spratt seinen Job als Elektriker aufgeben und sich ausschließlich seiner neuen Firma widmen. 1890 ging er wieder in die USA, wo er sein Business fortsetzte. Dieser Mann wurde mit Hundefutter zum Millionär. Eine irre Erfolgsstory. Einer der führenden Tierfutterhersteller, General Mills, kaufte in den 1950er Jahren das Unternehmen von Spratt auf.

Siehe auch:   Barfen - Nur gebarfte Hunde sind glückliche Hunde?

Hundefutter als neue Branche

Immer mehr Tierfutterhersteller erkannten, dass Hundefutter ein sehr gutes Business darstellte. So gab es immer mehr Unternehmen, die Futter für Hunde entwickelten. Außerdem entstanden erste Werbemaßnahmen: Tierärzte wurden von den Herstellern bezahlt, dass diese das Hundefutter in den Tierarztpraxen weiterempfahlen.

Nassfutter für den Hund mit Pferdefleisch

Im 1. Weltkrieg wurde Nassfutter beliebt. Das lag daran, dass viele Pferde Opfer des Krieges wurden. Somit gab es genügend billiges Pferdefleisch. Die Menge an Pferdefleisch nahm nach dem Krieg weiterhin zu, weil jetzt Automobile auf den Markt kamen und Pferde nutzlos wurden. Die Tiere wurden für die menschliche Ernährung geschlachtet. Alles, was davon übrig blieb, wurde zu Hundefutter verarbeitet. Somit befand sich im Nassfutter für Hunde zum größten Teil Pferdefleisch.

Das änderte sich im 2. Weltkrieg, denn jetzt wurden Blech und billiges Pferdefleisch rar. Die Hersteller mussten sich etwas Neues überlegen, denn die Produktion war aufgrund dieser Mangelwaren zu teuer und die Nachfrage nach dem Futter war gering. Das war die Sternstunde von Trockenfutter für den Hund, das auf Basis von Getreide hergestellt wurde. Die Produktionskosten sowie die Zutaten waren billiger und die Hundebesitzer freuten sich über ein günstiges Futter.

Hundeernährung heute: Zig Hundefutter Marken und die Qual der Wahl

Heute hast du die Wahl und das macht es manchmal schwer. Es gibt schier unzählige Hundefutter Marken. Du kannst dir billiges Futter aussuchen, wobei die Rechnung meistens nicht aufgeht. Was du an Futter sparst, gibst du früher oder später in der Tierarztpraxis aus. In Billigfutter befinden sich in der Regel sehr ungesunde Inhaltsstoffe, die sich immer negativ auf die Gesundheit auswirken. Das ist nicht anders, als bei uns Menschen: Zeigen sich eventuell in jungen Jahren noch keine Zipperleins, macht sich später eine gesunde oder ungesunde Ernährung bemerkbar.

Siehe auch:   George testet PLATINUM Nassfutter

Generell ist Nassfutter gesünder als Trockenfutter, zumal in Trockenfutter nur sehr wenig Flüssigkeit enthalten ist. Das wirkt sich häufig im Laufe des Hundelebens negativ auf die Nieren aus. Wähle ein Nassfutter mit hohem Fleischanteil und natürlichen Zutaten in Lebensmittelqualität. Achte darauf, dass keine künstlichen Zusatzstoffe und Zucker verwendet werden.

Hundefutter-Vergleich

Getreide ist nicht prinzipiell schlecht für Hunde. Allerdings sollte Getreide aufgeschlossen werden, damit Hunde es verdauen können. Hunde verfügen zwar über ein Gen (AMY2B), durch das die Verdauung von Stärke möglich ist. Dennoch besteht eine hundegerechte Ernährung überwiegend aus Fleisch. Mit einem Futter mit hohem Getreideanteil ist der Organismus des Hundes überfordert. Achte beim Kauf auf die Inhaltsangabe. Steht dort an erster oder zweiter Stelle Getreide, dann lasse das Futter lieber im Regal stehen. Die Inhaltsangaben erfolgen in absteigender Reihenfolge. Ganz oben sollte somit Fleisch stehen.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.