Wie ich zu meiner Familie kam

Hallo, ich bin die Emma und wenn mein Frauchen schon einen Hundeblog betreibt, bestehe ich darauf, hier von meinen Abenteuern und Freunden zu erzählen. Und damit Ihr wisst, wer ich bin, stelle ich mich erst einmal vor.

Freitag, 15. Februar 2013 – alles wird gut

Wo genau ich geboren bin, das weiß ich nicht mehr. Ich bin jedenfalls gebürtige Spanierin und als ich ungefähr sechs Wochen jung war, saß ich plötzlich alleine und von meiner Familie getrennt an einem großen Wasser – Menschen nennen das große Wasser „Meer“. Es war im Februar und nachts war es ziemlich kalt. Ich hatte Angst und dann tauchten am frühen Morgen auch noch zwei Menschen und zwei Hunde auf. Es war neblig und ich konnte nicht richtig erkennen, ob diese Wesen nett oder unnett sind.

Ich huschte schnell unter einen Busch, aber die Menschen hatten mich gesehen und kamen näher. Mein Herz schlug wie verrückt und ich versuchte mich irgendwie zu verstecken. Die Menschen redeten irgendwas, aber deren Sprache verstand ich nicht. Nun kam der weiße, große Hund näher, ein Hunde-Opi. Er sah ganz lieb aus, aber ich traute dem Braten nicht und legte den Rückwärtsgang ein.

Da wurden die Menschen nervös und ich verstand nur so was wie „Oh nein, der fällt gleich den Hang runter!“ Keine Ahnung, was sie meinten, ich schlich jedenfalls weiter rückwärts.

Und dann ging alles ganz schnell. Eine Menschenhand packte mich und ich hatte so eine Panik, dass ich so fest ich konnte in diese Hand biss. Hat auch geblutet, aber die Hand ließ mich nicht los. Dann nahm mich eine andere Hand, in die biss ich auch hinein. Diese Hand blutete dann auch, aber sie streichelte mich und die Menschin, die zur Hand gehörte, sagte leise „Pst, alles wird gut.“

Ich hab zwar nicht verstanden, was das bedeutet, aber es klang irgendwie gut und ich konnte mich entspannen.

Die Menschin nahm mich hoch und trug mich. Das tat gut, denn ich war so müde, dass ich kaum noch auf meinen Beinen stehen, geschweige denen laufen konnte.

Die Menschen und die beiden Hunde setzten sich in einen Blechkasten und ich lag bei der Menschin auf dem Schoß. Der Blechkasten war laut und als wir damit durch die Gegend fuhren, wurde mir übel.

Ich war so müde und schlapp und konnte ich gar nicht weiter über meine Lage nachdenken. Irgendwann hielt der Blechkasten und die Menschin stieg mit mir aus. Sie setzte mich auf einen Steinboden ab – Menschen nennen das Terrasse – und ich versuchte wacker, mich auf meinen Beinen zu halten. Das klappte aber nicht mehr und ich klappte zusammen.

Stunden später wachte ich auf. Ich lag auf weichen Decken, es war warm und die Hand dieser Menschin war wieder da und streichelte über mein Fell. Und da wusste ich: „Alles wird gut!“

Montag, 09. Februar 2015 – Alles ist gut!

Nun bin ich schon fast zwei Jahre bei den Menschen und es geht mir wirklich sehr gut. Mittlerweile sind diese beiden anderen Hunde, die bei den Menschen waren, über die Regenbogenbrücke gegangen. Aber ich hatte noch über ein Jahr lang den weißen, großen Opi an meiner Seite, der wirklich ein ganz lieber Opi war. 

Ja und meine Menschen habe ich ganz gut erzogen. Morgens zum Beispiel, dann will meine Menschen gerne im Bett sitzen bleiben und so ein braunes, warmes Getränk trinken. Das finde ich doof. Ich setze mich dann vor sie und stiere sie an. Wenn das nichts hilft, tippe ich sie immer wieder mit meiner Pfote an und dann setze ich einen Blick auf, dem meine Menschin nicht widerstehen kann. Das hilft! Dann steht sie auf, zieht sich ihr Fell an (Kleidung nennen das die Menschen) und ich trage schnell ihre Schuhe zu ihr. Wenn sie die anzieht, dann gehts los. Dann gehen wir gemeinsam durch die Natur und das finde ich gut!

Meine Menschin freut sich immer ganz doll, wenn ich zu ihr komme, nachdem sie mich gerufen hat. Ich mache ihr gerne diese Freude, aber manchmal ist halt etwas anderes spannender und sie muss warten. Das findet meine Menschin doof. Wenn ich sie zu lange warten lasse oder wenn ich mal kurz hinter einem Tier mit langen Ohren herlaufe, dann ist meine Menschin ab und zu sauer. Aber, ich habe sie ja gut erzogen, setze wieder meinen bestimmten Blick auf und dann ist alles wieder gut.

Den Blechkasten fand ich übrigens lange Zeit doof. Mir wurde dauernd übel, wenn wir mit diesem Teil durch die Gegend fuhren. Aber dann hatten meine Menschen noch einen anderen Blechkasten, Wohnmobil nennen die Menschen das. Den liebe ich, denn wenn wir damit fahren, erleben wir immer ganz viel.

Ich liebe es, ins Wasser zu hüpfen und mich bäuchlings durchs kühle Nass zu ziehen. Das tue ich auch in Schlamm-Pfützen sehr gerne – aber dann macht meine Menschin immer ein sehr seltsames Gesicht.

Ja und dann sind da noch die vielen Hundekumpels aus der Nachbarschaft. Die treffe ich jeden Morgen, manchmal auch nachmittags.

Und das sind die Kumpels – die leider alle bereits über die Regenbogenbrücke gegangen sind:

 

Ab jetzt werde ich Euch immer mal wieder zeigen, wen ich so getroffen habe und welche Abenteuer ich erlebe. Nun wisst Ihr, wer ich bin und vielleicht gefallen Euch meine Geschichten und Fotos.