Gestörte Darmflora beim Hund
Eine gestörte Darmflora beim Hund zieht verschiedene Beschwerden nach sich. Oft bringen Hundehalter ein Leiden gar nicht mit dem Darm des Tieres in Verbindung. Folgend erfährst du ein wenig über die Darmflora und mögliche Symptome, wenn die Mikroorganismen im Darm ins Ungleichgewicht geraten sind. Außerdem zeigen wir dir, wie du die Darmflora deines Hundes unterstützen kannst.
Gestörte Darmflora beim Hund – Symptome
Sind die „guten“ Darmbakterien nicht mehr in ausreichender Anzahl vorhanden, kann sich das durch verschiedene Beschwerden bemerkbar machen. Bei einer gestörten Darmflora kann der Hund mit Durchfall und/ oder Blähungen reagieren. Oftmals entwickelt sich eine höhere Anfälligkeit für Infekte. Des Weiteren erhöht sich das Risiko an Krankheiten der inneren Organe oder an Gelenkbeschwerden zu erkranken. Somit kann eine Niereninsuffizienz, Pankreatitis oder eine Lebererkrankung mit einer gestörten Darmflora zusammenhängen. Häufig treten Hautprobleme, Unverträglichkeiten und/ oder Futtermittelallergien auf.
So wichtig ist die Darmgesundheit deines Hundes
Die Darmflora hat einen großen Einfluss auf die körperliche und seelische Gesundheit deines tierischen Freundes. Somit kann es unter anderem zu Verhaltensveränderungen kommen und das bringt ein Hundehalter selten mit der Gesundheit des Darmes in Verbindung.
Im Darm leben unzählige Bakterien. Dabei setzt sich die Darmflora aus gesundheitsfördernden und pathogenen (krankmachenden) Bakterien zusammen. Das Mikrobiom muss sich in einem gesunden Gleichgewicht befinden, damit es dem Lebewesen gut geht. Bei einer gesunden Darmflora bleiben die krankmachenden Bakterien ungefährlich, da sie sich nicht ausbreiten können.
Die gesunden Darmbakterien unterstützen das Immunsystem und verhindern die Ausbreitung von Krankheitserregern im Darm. Außerdem ist eine gesunde Darmflora für die Verwertung von Nährstoffen relevant. Darüber hinaus stellt sie Vitamin K her, das für die Blutgerinnung wichtig ist. Und sie hält die Darmmotorik aufrecht.
Die Nahrung spielt eine große Rolle für die Darmgesundheit. Das ist wie bei uns Menschen: Mit einer ungesunden, nährstoffarmen Ernährung bringst du die Darmflora in Disbalance. Eine gesunde, nährstoffreiche und gut verdauliche Nahrung sorgt für eine gesunde Darmflora. Möchtest du die körperliche und psychische Gesundheit deines Hundes fördern, solltest du deinen Hund mit einem hochwertigen Futter ernähren. Die Investition in ein gesundes Hundefutter lohnt sich.
Darmflora vom Hund unterstützen
Generell kannst du mit einer gesunden Ernährung die Darmflora deines Hundes unterstützen. Du kannst an dir einmal ausprobieren, wie sich Nahrung auf deinen körperlichen und psychischen Zustand auswirkt. Ernähre dich 2 bis 3 Monate lang von Fast-Food, Fertigprodukten und Co. und achte darauf, wie es dir körperlich und seelisch geht. Ich bin keine Hellseherin, aber ich wette mit dir, dass sich deine Verdauung zum Negativen verändert und du oft müde, lustlos und schlapp oder aufgedreht und nervös bist. Ernährst du dich noch länger auf diese Weise, wird sich eventuell dein Hautbild verändern und vielleicht reagierst du plötzlich auf manche Lebensmittel empfindlich oder allergisch.
Deinem Hund wird es nicht anders gehen, wenn du ihn dauerhaft mit einem Billigfutter ernährst. Außerdem benötigt die Darmflora deines Tieres bei folgenden Situationen Unterstützung:
Nach einer Antibiotika-Behandlung
Antibiotika entfernen ungesunde Bakterien. Manches Antibiotikum kann die Darmflora durcheinander bringen. Gleiches gilt für chemische Wurmkuren.
Bei chronischen Blähungen oder Durchfall
Wenn Blähungen, Durchfall oder andere Verdauungsstörungen chronisch werden, liegt oftmals ein Fütterungsfehler vor. Die Ursachen können ebenso in Darmerkrankungen, Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, Allergien oder anderen Krankheiten liegen. Oft sind eine Futterumstellung sowie die Unterstützung der Darmflora wichtige Elemente der Behandlung.
Bei Magen-Darm-Infekten
Giardien, Würmer, Viren und andere Krankheitserreger stehen in Konkurrenz mit den gesunden Darmbakterien. Aus diesem Grund gerät die Darmflora durch einen Magen-Darm-Infekt ins Ungleichgewicht.
Bei einer hohen körperlichen Anstrengung oder Stress
Psychischer und körperlicher Stress beeinflusst die Darmbakterien und die Darmaktivität. Manche Hunde reagieren beispielsweise auf Stress mit Durchfall.
Außerdem solltest du die Darmflora nach einer Operation oder schweren Krankheit sowie bei Allergien und Unverträglichkeiten unterstützen.
Der Darm, seine Aufgaben und die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora sind nicht in wenigen Sätzen zu erklären. Wenn du dich tiefer mit diesem Thema beschäftigen möchtest, empfehle ich dir das Buch „Darm mit Charme“. Es vermittelt ein umfangreiches Wissen und das auf lockere und oft auch auf humorvolle Art. Der Inhalt des Buches befasst sich zwar mit der menschlichen Darmflora, aber wie eine Studie herausfand, sind sich die Mikrobiome bei Mensch und Hund gar nicht so unähnlich.
Wie kann ich die Darmflora meines Hundes unterstützen?
Im Handel sind Präbiotika und Probiotika erhältlich. Mit diesen Ergänzungsmitteln kannst du die Darmflora aufbauen – zum Beispiel nach Antibiotika-Gaben. Leidet dein Hund an einer chronisch-entzündlichen Darmkrankheit oder an anderen Erkrankungen, solltest du die Gabe dieser Mittel mit deinem Tierarzt absprechen.
Darüber hinaus kann in vielen Fällen eine Futterumstellung ratsam sein, weil gesundes Hundefutter ein gesundes Mikrobiom fördert.
Hinweis: Ist die Darmflora bereits zerstört, kann es mitunter mehrere Wochen oder Monate dauern, bis sich der Darmaufbau bemerkbar macht.
Darmflora vom Hund aufbauen – Hausmittel
Viele Hundehalter verwenden Joghurt, um die Hunde-Darmflora aufzubauen. In Joghurt befinden sich lebende Bakterienkulturen (Probiotika). Des Weiteren sind in Aloe Vera Enzyme enthalten, die den Darm bei der Verdauung der Nahrungsbestandteile unterstützen.
Bierhefe enthält viel Vitamin B und hilft beim Verdauungsprozess. Bierhefe in Kombination mit Chlorella ist nach einer Erkrankung, nach einer falschen Ernährung sowie bei Hunde-Senioren zu empfehlen. Der Darm von älteren Hunden arbeitet langsamer, sodass er nicht mehr so gut die Nährstoffe aus dem Futter entnehmen kann. Damit es zu keinem Nährstoffmangel kommt, ist Bierhefe ein wirksames Mittel.
Wissenswertes über den Darm
- Das zweite Gehirn namens Darm: Der Darm steht in ständigem Informationsaustausch mit dem Gehirn. Das Darmsystem wirkt sich deshalb auf das Verhalten und auf die Stimmung deines tierischen Freundes aus.
- Der Darm als Energieverteiler: Der Darm verteilt die Energie, die er aus Nährstoffen zieht, an die Organe. Somit unterstützt der Darm die Lunge, die Nieren, die Leber, den Magen und andere Organe.
- Der Darm als Beautyfee: Die Darmflora macht sich ebenfalls an dem Zustand des Fells, der Ohren und der Haut bemerkbar. Müffelt dein Hund oder ist das Fell glanzlos, solltest du an eine Futterumstellung denken.
- Darmflora und Allergien: Billiges, nährstoffarmes Hundefutter sowie Umwelteinflüsse und Medikamente vernichten die gesunden Bakterien im Darm. Machen sich ungesunde Bakterien zu breit, können sich Unverträglichkeiten und Allergien entwickeln.