Trinkt dein Hund genug? Wie viel sollte ein Hund trinken?

Trinkmenge Hund

Dein Hund trinkt nicht genug oder dein Hund trinkt zu viel? Wie viel muss ein Hund überhaupt trinken? Gerade bei der Fütterung mit Trockenfutter ist es keine Seltenheit, dass die Trinkmenge vom Hund zu gering ist. Das kann Erkrankungen nach sich ziehen.

Die wichtigen Aufgaben des Wassers

Du hast das Gefühl, dein Hund trinkt nicht genug? Der Wasserhaushalt unserer treuen Vierbeiner wird häufig unterschätzt. Wasser ist jedoch die Basis von jedem Lebewesen. Dein Hund könnte ohne Wasser nur ein paar Tage überleben, weil Wasser für viele lebensnotwendige Körperprozesse nötig ist. Wasser ist beispielsweise ein Schutz vor Überhitzung und ein Transportmittel von Nährstoffen. Es ist für die Körperform notwendig und es schützt das Nervensystem des Tieres.

Dein Hund sollte immer (!) Zugang zu Wasser haben. Manche Hundehalter verwehren ihren Vierbeinern abends und nachts den Zugang zu Trinkwasser. Der Grund dafür ist: Sie haben Angst, dass sie nachts oder spät abends noch einmal mit dem Hund vor die Türe gehen müssen. Der Schuss kann jedoch nach hinten losgehen. Wenn dein Hund zu wenig trinkt, wirst du wahrscheinlich früher oder später mit Blasen- oder Nierenbeschwerden rechnen müssen. Ich vermute mal, dass du dies deinem treuen Freund nicht antun möchtest.

Ist der Wasserhaushalt im Lot, kann der Organismus sämtliche wichtigen Aufgaben erfüllen. Mit genügend Wasser können die Bestandteile des Futters im Verdauungstrakt gelöst werden. Der Transport der Nährstoffe über das But ist gesichert und die Regulierung der Körpertemperatur funktioniert. Darüber hinaus kann der Körper dafür sorgen, dass Schadstoffe und Abfallstoffe über den Kot oder den Urin ausgeschieden werden. Auch dazu ist genügend Wasser notwendig.

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Was passiert, wenn dein Hund zu wenig trinkt?

Der Körper des Hundes ist nicht in der Lage, viel Wasser zu speichern. Im Bedarfsfall kann er somit lediglich über eine geringe Reservemenge verfügen. Wenn dein Hund zu wenig trinkt, wird sein Blut dicker, wodurch es zum Erliegen des Blutkreislaufs kommen kann. Deshalb kann bereits ein Wasserverlust von nur 15 Prozent gravierende Folgen haben und mitunter den Tod bedeuten.

Achte stets darauf, dass dein Vierbeiner genügend trinkt. Das ist mehr als wichtig! Noch mehr aufpassen musst du, wenn dein Hund an Durchfall, Diabetes, einer Nierenkrankheit oder Fieber leidet.

Dein Hund trinkt nicht genug? Und du fütterst Trockenfutter? Dann empfehlen wir dir, auf ein hochwertiges Nassfutter umzusteigen. Möchtest du dennoch bei Trockenfutter bleiben, kannst du dem Futter Wasser hinzufügen. Am besten ist es, wenn du warmes Wasser dazu gibst. Bei Hunden geht der Hunger durch die Nase. Das bedeutet: Sie fressen lieber ein Futter, das in ihrem Sinne gut duftet. Das ist bei Trockenfutter in der Regel nicht der Fall. Durch warmes Wasser wird der Futtergeruch intensiver und gleichzeitig nimmt dein Hund mehr Trinkwasser beim Fressen auf.

Wie viel Wasser sollte ein Hund trinken?

Es ist nicht pauschal zu sagen, wie viel dein Hund trinken muss, um gesund zu bleiben. Im Durchschnitt benötigt ein Hund pro Kilogramm Körpergewicht etwa 60 Milliliter Wasser.  Die Trinkmenge hängt von der Ernährungsart, vom Alter, von den Umgebungstemperaturen, von der Aktivität und von weiteren Faktoren ab.

Hunde, die viel Nasenarbeit leisten, haben ebenfalls einen höheren Wasserbedarf. Schnüffeln strengt an und erhöht die Atemfrequenz. Durch die Atmung kommt es zum Wasserverlust und der muss mit Trinken wieder ausgeglichen werden. Ansonsten würde die Körpertemperatur schnell ansteigen, das wiederum gefährlich werden kann.

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Dieses Problem besteht übrigens bei brachycephalen (kurznasigen) Hunden. Diese Tiere leiden an Atemnot, aufgrund der viel zu kurzen Nase (und oft zudem durch ein zu langes Gaumensegel und einer Verengung des Atmungstraktes). Dadurch haben sie Probleme, die Körpertemperatur zu regulieren. Deshalb hecheln sie mehr als normalnasige Hunde.

Hecheln bedeutet Wasserverlust. Damit die Körpertemperatur nicht schnell ansteigt (was mitunter tödlich sein kann), muss der Wasserverlust durch Trinken ausgeglichen werden.

In der Regel trinkt ein Hund instinktiv genug. Bei warmem Wetter und nach körperlicher Aktivität möchte er mehr trinken. Der Wasserbedarf steigt auch durch Krankheit, Durchfall sowie bei säugenden Hündinnen an.

Des Weiteren hängt der Wasserbedarf vom Futter ab. Trockenfutter enthält nur wenig Feuchtigkeit, sodass dein Hund mehr trinken muss. Oftmals ist genau das ein Problem: Die Hunde trinken nicht genug und haben irgendwann mit Nierenproblemen zu kämpfen. Nassfutter enthält wesentlich mehr Wasser.

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Unterschied Wasserbedarf bei Trockenfutter und Nassfutter

Dein Hund muss pro 100 Gramm Trockensubstanz 300 Milliliter Wasser aufnehmen. Das ist bei der Fütterung mit Trockenfutter ziemlich viel und schafft kaum ein Hund. Gehen wir davon aus, dein Hund bekommt 300 Gramm Trockenfutter und dieses enthält 10 Prozent Feuchtigkeit. Dann benötigt dein Vierbeiner 900 Milliliter Wasser. Von diesen 900 Millilitern ziehst du die 30 Milliliter ab, die er durch das Futter aufnimmt. Dann müsste dein Hund immer noch 870 Milliliter Wasser trinken.

Fütterst du Nassfutter, sieht das Ganze anders aus. Generell benötigt dein Hund eine größere Tagesmenge von Nassfutter als von Trockenfutter. Nehmen wir an, dein Hund bekäme täglich 1.200 Gramm Dosenfutter, das 75 Prozent Feuchtigkeit/ Wasser enthält. Nun ziehen wir die 75 Prozent Wasser ab und somit nimmt dein Hund 25 Prozent reines Futter auf. Er frisst also 300 Gramm Futter und bräuchte 900 Milliliter Wasser. Diese Wassermenge nimmt er bereits mit dem Nassfutter auf.

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Hunde, die mit Nassfutter ernährt werden, trinken in der Regel weniger Wasser als Hunde, die mit Trockenfutter gefüttert werden. Das Problem ist allerdings, dass viele Hunde, die Trockenfutter bekommen, nicht genügend trinken. Und wie du weiter oben gelesen hast, wirkt sich das über kurz oder lang negativ auf die Gesundheit aus.

Mein Hund trinkt zu viel – was könnte der Grund sein?

Wenn dein Hund plötzlich sehr viel und übermäßig viel trinkt, kann dies durch Blasenentzündung, Harnsteinen, Harngrieß, Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Gebärmutterentzündung oder anderen Krankheiten ausgelöst sein.

Bei Hunden gibt es das sogenannte psychogene Trinken. Konnten Erkrankungen oder andere körperlichen Ursachen für das vermehrte Trinken ausgeschlossen werden, trinkt dein Hund womöglich aufgrund von Stress zu viel. Es gibt Hunde, die Dauerstress mit Trinken kompensieren. In dem Fall müsstest du die Ursache für den chronischen Stress deines Vierbeiners herausfinden und dagegen vorgehen. Übermäßiges Trinken bedeutet für die Nieren eine enorme Belastung.  

Übrigens kann es zu einer gefährlichen Wasservergiftung kommen, wenn dein Hund viel Wasser innerhalb kurzer Zeit aufnimmt. Dann ist schnelles Handeln gefragt, weil dein Vierbeiner ansonsten ins Koma fallen und sterben würde.

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