Was ist eine Wasservergiftung beim Hund?

Wie äußert sich eine Wasservergiftung beim Hund und was ist das überhaupt? Schwimmen und Spielen im See oder Meer kann mitunter tödliche Folgen haben. Erfahre hier, wie du einer Wasservergiftung beim Hund vorbeugen kannst und was du tun musst, wenn es dazu gekommen ist.

Wenn Spiel und Spaß gefährlich werden

Meine Hündin Emma liebt Wasser in jeder Form. Sie liegt in jeder kleinsten Pfütze, springt mit Vorliebe in Seen und ins Meer – und würde garantiert 100 Mal einen Ball oder andere Gegenstände aus dem Wasser holen, würde ich das zulassen. Mir ist jedoch die Gefahr einer Wasservergiftung bewusst. Deshalb werfe ich maximal zwei bis drei Mal einen Stock oder ähnliches ins Wasser, wenn überhaupt.

Was ist eine Wasservergiftung?

Die meisten Hundehalter wissen was passiert, wenn der Hund zu wenig Wasser trinkt. Wusstet du, dass auch zu viel trinken Probleme bereiten und sogar tödlich enden kann? Von einer Wasservergiftung ist dann die Rede, wenn der Körper innerhalb kurzer Zeit zu viel Wasser erhält. Damit wird der Elektrolythaushalt vom Hund durcheinander gebracht.

In jeder Körperzelle befinden sich Wasser, Mineralstoffe und Salze. Die Zellen benötigen diese Stoffe, damit sie ihre Funktionen erfüllen können. Bei einem Übermaß an Wasser strömt dies zu schnell in die Zellen ein und sie schwellen an. Da sie so viel Wasser auf einen Schlag nicht verkraften können, reduziert sich die Konzentration an Salz.

Die weiteren Folgen

Die Senkung der Salzkonzentration hat Folgen, denn der Körper löst nun das Notprogramm aus. Zum Beispiel verhindert er die Produktion von Urin, um einen weiteren Salzverlust zu verhindern. Außerdem entwickelt sich ein Hirndruck, weil im Schädel kein Platz für ein Zuviel an Wasser ist. Neben Kopfschmerzen kommt es zur Atemnot, weil sich die Lungenbläschen mit Wasser füllen. Darüber hinaus löst das Übermaß an Wasser im Gehirn Symptome wie Erbrechen, Schwindel und/ oder Krämpfe aus. Im schlimmsten Fall folgen Koma und Tod.

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Eine Wasservergiftung ist übrigens kein Phänomen, das nur bei Hunden auftreten kann. Auch der menschliche Körper reagiert auf ein Übermaß an Wasser. Leistungssportler müssen beispielsweise darauf achten, beim oder nach dem Training nicht zu viel auf einmal zu trinken. Aber zurück zum Hund.

Bei welchen Hunden ist das Risiko einer Wasservergiftung erhöht?

Wenn dein Hund gerne und lange im Wasser spielt, ist eine Wasservergiftung möglich. Vor allem beim Apportieren von Bällen, Stöcken oder ähnlichem schluckt er immer wieder Wasser. Gleiches gilt für Hunde, die auf Wasserschläuche oder Rasensprenger fixiert sind und in den Wasserstrahl schnappen.

Des Weiteren ist die Gefahr einer Wasservergiftung beim Hund größer, wenn es sich um einen Welpen oder um einen sehr kleinen Hund handelt. Zudem ist das Risiko bei trainierten, sehr schlanken Vierbeinern höher, denn Körperfett ist in der Lage Wasser aufzunehmen, zumindest einen Teil davon.

Wasservergiftung beim Hund – Erste Hilfe

Wasservergiftung beim Hund – was tun? Die meisten Fälle einer Wasservergiftung enden tödlich. Bei großen Hunden kann der Tod innerhalb von rund 8 Stunden eintreten. Kleine Hunde können innerhalb von zwei Stunden sterben. Die oben genannten Symptome können zeitverzögert auftreten.

Schnelle Handlung ist somit unbedingt nötig, wenn der Hund eine zu große Menge an Wasser aufgenommen hat. Sollte er nur ein wenig mehr Wasser aufgenommen, musst du in der Regel nichts tun. Dann scheidet der Körper das Zuviel an Wasser über den Urin wieder aus. Treten jedoch die genannten Anzeichen auf, musst du deinen Hund sofort zum Tierarzt bringen.

Beim Transport zum Tierarzt kannst du deinem Vierbeiner salzige Kekse, Salzstangen oder ähnliches geben. Das solltest du aber nur dann tun, wenn dein Hund nicht erbricht oder stark speichelt. Starkes Speicheln weist auf Übelkeit hin.

Wasservergiftung beim Hund – Behandlung

Der Tierarzt wird eine Blutuntersuchung durchführen, um die Elektrolyte zu kontrollieren. Des Weiteren bekommt der Hund ein Mittel für die Reduktion des Wassers. Außerdem erfolgt ein Ausgleich der Elektrolyte mittels Infusionen.

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Da Spätfolgen nach einer Wasservergiftung beim Hund auftreten können, sind weitere Untersuchungen des Bluts nötig. Nach drei bis vier Tagen kann es zur osmotischen Demyelinisierung kommen. Das ist eine Folge im Gehirn, die mit Bewusstseinsstörungen, Lähmungen, Gangunsicherheit und weiteren Störungen einhergehen kann. Für manche Hunde endet diese Spätfolge tödlich.

So kannst du eine Wasservergiftung beim Hund vorbeugen

  • Um einer Wasservergiftung vorzubeugen, musst du darauf achten, dass dein Vierbeiner nicht zu viel Wasser trinkt oder beim Spielen im Wasser schluckt. Wenn dein Hund gerne im Wasser spielt, dann grenze die Zeit ein und sorge für Pausen.
  • Das Apportieren von Gegenständen aus dem Wasser solltest du stark eingrenzen. Wie oben bereits aufgeführt, lasse ich Emma nur selten Dinge aus dem Wasser holen. Wenn ich das zulasse, dann  maximal drei Mal, wobei ich immer beobachte, ob und wie viel Wasser sie dabei geschluckt hat. Hat sie bereits beim ersten Mal Wasser aufgenommen, bleibt es bei diesem einen Wurf.
  • Sollte dein Hund gerne in einen Wasserstrahl schnappen, dann gelten die gleichen Regeln: Achte darauf, dass er dieses Spiel nicht zu lange treibt und dass er nicht zu viel Wasser schluckt. Also: Lasse deinen Hund nicht alleine im Garten, solange der Rasensprenger läuft und beende das Beißen in den Strahl aus dem Gartenschlauch rechtzeitig.
  • Wenn dir auffällt, dass dein Hund häufig zu viel trinkt, solltest du einen Termin beim Tierarzt machen. Unser Rüde George war so ein Kandidat. Wenn man ihn ließ oder nicht aufpasste, trank er so viel, bis ihm das Wasser wieder hochkam. Wir haben ihn untersuchen lassen, denn dahinter kann sich eine Krankheit verbergen. Bei George war alles in Ordnung. Er hatte Tics entwickelt und dazu gehörte die erhöhte Wasseraufnahme. (George wuchs auf der Straße auf – vielleicht hat er diesen Tic entwickelt, weil er immer zu wenig Wasser fand, wer weiß)
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Als Faustregel gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht 60 Milliliter Wasser. Wiegt dein Hund 5 Kilogramm, benötigt er ungefähr 300 Milliliter Wasser täglich. Ein Hund mit einem Körpergewicht von 15 Kilogramm, sollte rund 900 Milliliter Wasser pro Tag trinken.

Diese Angaben sind Durchschnittswerte. Bei Hitze und Aktivität kann sich der Bedarf an Wasser verändern. Ebenso kann die Trinkmenge durch Krankheiten beeinflusst werden. Außerdem benötigt dein Vierbeiner mehr Wasser, wenn er mit Trockenfutter ernährt wird. Der Flüssigkeitsgehalt in Trockenfutter liegt bei maximal 10 Prozent. Deshalb ist es zu empfehlen, auf Nassfutter umzusteigen.

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Dein Hund darf weiterhin im Wasser spielen. Du solltest jedoch darauf achten, dass er nicht zu lange im Wasser tobt und nicht zu oft Dinge aus dem Wasser holt. Wenn du ihn Gegenstände aus dem Wasser holen lässt, dann nutze keinen Ball, sondern flachere Dinge. Beim Ball muss er sein Maul weiter öffnen, sodass er mehr Wasser schluckt. Sorge dafür, dass dein Vierbeiner zwischendurch Pausen macht und achte unbedingt darauf, dass er nicht zu viel Wasser aufnimmt.

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Nimmt dein Hund beim Toben im Meer Salzwasser auf, erfolgen meistens Durchfall, Erbrechen und/ oder Krämpfe. Bei einem Übermaß an Salzwasser kann es – genau wie bei der übermäßigen Aufnahme von Süßwasser – zu einer Wasservergiftung kommen.

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