Trockenfutter, Nassfutter, Barf – welches Hundefutter ist das Beste?

Welches Hundefutter ist das beste

Hundefutter – du hast die Qual der Wahl. Welches Hundefutter ist das Beste? Gibt es überhaupt ein bestes Hundefutter? Schauen wir uns einmal die Vor- und Nachteile verschiedener Alleinfuttermittel an.

Wie gut ist Trockenfutter für den Hund?

Trockenfutter ist lange haltbar. Das liegt an dem niedrigen Gehalt an Feuchtigkeit. Dieses Hundefutter enthält rund 10 Prozent Feuchtigkeit – gut für die Haltbarkeitsdauer, aber nicht so gut für den Hund. Wenn du Trockenfutter fütterst, musst du sehr gut darauf achten, dass dein treuer Freund genügend trinkt. Ansonsten hast du bzw. dein Hund irgendwann mit Nierenproblemen oder anderen gesundheitlichen Beschwerden zu tun.

Trockenfutter riecht kaum – gut für den Hundehalter. Das ist aber einer der Gründe, weshalb viele Hunde das trockene Hundefutter erstmal links liegen lassen. Zudem freuen sich Hundebesitzer über die einfache Dosierung des Futters. Meistens ist Trockenfutter günstiger als Nassfutter.

Bei der Herstellung von Trockenfutter gehen viele Vitamine verloren. Damit der Hund alle wichtigen Nährstoffe erhält, werden die verloren gegangenen Vitamine zugefügt. Das geschieht in der Regel durch Aufsprühen mit Fett – deshalb glänzen die meisten Kroketten so schön. Bei Kroketten, die nicht glänzen, wird der Vitamin-Fett-Mix vor dem Erkalten aufgesprüht, wodurch das Gemisch in die Brocken einzieht. Diese Kroketten werden von Hunden weniger gut akzeptiert, weil sie nicht so stark nach Fett duften, wie die Brocken, die nach dem Erkalten besprüht wurden.

Hundefutter – kalt gepresstes oder extrudiertes Trockenfutter für den Hund?

Nun musst du dich noch entscheiden, ob du deinem Hund kalt gepresstes oder extrudiertes Trockenfutter fütterst.

Extrudiertes Trockenfutter

Bei diesem Herstellungsverfahren wird der Brei aus den Zutaten mit Temperaturen um 120 Grad Celsius und hohem Druck bearbeitet. Die hohe Temperatur und der hohe Druck bringen die Zellwände der pflanzlichen Zutaten zum Platzen. Dadurch sind sie für Hunde besser verdaulich.

Die Kroketten von extrudiertem Futter quellen stark auf. Vielleicht begünstigen sie dadurch eine Magendrehung – was allerdings nicht bewiesen ist. Weil das Hundefutter aufquillt, könnte es für übergewichtige Tiere interessant sein. Das Futter hält länger satt und das Sättigungsgefühl hält länger an.

Kalt gepresstes Trockenfutter

Die Herstellung von kalt gepresstem Hundefutter erfolgt mit Wasserdampf. Manche Hersteller behaupten, sie würden lediglich mit Temperaturen um 56 Grad Celsius arbeiten, damit das Futter schonend produziert wird. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Unwahrheit, denn bei diesen niedrigen Temperaturen wäre die Hygiene bezüglich der tierischen Zutaten gar nicht gegeben.

Siehe auch:   Was Kot über die Verträglichkeit von Futter aussagen kann

Meistens wird mit 70 Grad Celsius heißem Wasserdampf gearbeitet. Dabei werden die pflanzlichen Bestandteile nicht aufgeschlossen. Sprich: Die Kohlenhydrate sind für den Hund schlechter verdaulich. Die Kroketten werden zudem von außen heißer. Hersteller dieser Methode sagen aus, die Vitamine würden aufgrund des schonenden Verfahrens erhalten bleiben. Das ist jedoch auch bei diesen Temperaturen nicht möglich.

Kalt gepresstes Trockenfutter verweilt nur kurz im Magen, da die Kroketten schnell zerfallen, wenn sie mit Flüssigkeit in Berührung kommen. Im Darm ist die Verweilzeit allerdings länger. Wenn du deinen Hund auf diese Art von Hundefutter umstellst, musst du wissen, dass die Darmflora länger benötigt, um sich an dieses Futter zu gewöhnen. Rechne mit rund 8 Wochen und in dieser Zeit mit weichen Kothaufen und großen Mengen an Kot.

Ist Nassfutter für den Hund gesund?

Nassfutter – oder auch Feuchtfutter genannt – ist in Dosen, Schalen und Beuteln erhältlich. Der Feuchtigkeitsgehalt bei diesem Hundefutter liegt bei 72 bis 80 Prozent. Das ist für die Gesundheit des Hundes sehr gut. Nassfutter riecht für den Hund verführerisch gut, weshalb es von den allermeisten Vierbeiner gerne angenommen wird.

Manche Hundehalter entscheiden sich gegen Nassfutter, weil es nicht so lange haltbar wie Trockenfutter ist. Außerdem könnte der Hund beim Fressen versehentlich etwas Futter neben den Napf werfen, was einigen Hundebesitzern auch nicht gefällt. Du kannst Feuchtfutter zudem nicht stehen lassen. Reste musst du direkt wegstellen, denn im Sommer würden Fliegen schnell ihre Eier hineinlegen und auch sonst wäre es nicht gerade hygienisch.

Für den Hund ist Nassfutter gesünder als Trockenfutter –  wenn du dich für ein hochwertiges Futter in Premiumqualität entscheidest. Solch ein Hundefutter weist einen hohen Fleischanteil auf und es werden keine tierischen Nebenprodukte verwendet, die du als Mensch nicht essen könntest. Das heißt: Schnäbel, Federn und Co. findest du in einem Hundefutter nicht, das aus Zutaten in Lebensmittelqualität besteht. Ebenso wenig künstliche Zusatzstoffe und Zucker.

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Pro und Contra von halbfeuchtem Hundefutter

Halbfeuchtes Futter hat einen Feuchtigkeitsanteil von 15 bis 20 Prozent. Diesem Hundefutter müssen viele Konservierungsstoffe zugefügt werden, damit es haltbar bleibt. Außerdem sind im Futter in der Regel viele Kohlehydrate in Form von Einfachzucker enthalten. Als gesundes Hundefutter kann man das nicht bezeichnen.

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Hundefutter selbst zubereiten

Manche Hundehalter kochen ihren Hunden selbst ein Hundefutter. Sie möchten verhindern, dass ihre Vierbeiner ungesunde Zutaten und künstliche Zusatzstoffe erhalten. Generell ist das Argument gut. Allerdings kommt es oftmals im Laufe des Hundelebens zur Mangelernährung – weil das Wissen fehlt.

Wenn du dich für diese Form von Hundefutter entscheidest, solltest du dich entweder sehr sehr gut über Hundeernährung informieren oder du wendest dich an einen Hundeernährungsberater. Du musst wissen, wie du den Bedarf deines Hundes berechnest und ob dein selbst gekochtes Futter alle wichtigen Nährstoffe enthält. Ein Nährstoffmangel ist übrigens ein schleichender Prozess und wird häufig gar nicht erkannt. Oft wird es auf das Alter des Tieres geschoben, wenn sich Veränderungen zeigen.

Barfen – Bones and Raw Food

Barfer sind der Ansicht, sie ernähren ihren Hund nach diesem Trend artgerecht. Es wird als biologisch artgerechtes rohes Futter bezeichnet. Es ist nicht wissenschaftlich belegt, ob das Hundefutter dieser Ideologie tatsächlich artgerecht ist. Aber ok, ob es für alles wissenschaftliche Beweise braucht, ist fraglich.

Auch bei dieser Ernährungsform gilt: Entweder du eignest dir sehr viel Wissen an oder du wendest dich an eine Ernährungsberaterin. Bei mangelndem Wissen kann es beispielsweise zu einer übermäßigen Versorgung mit Eiweiß kommen. Das würde den Stoffwechsel belasten, denn beim Proteinabbau entwickeln sich biogene Amine und Ammoniak. Es käme zu einer gestörten Darmflora und mitunter zu starkem Durchfall.

Beim Barfen kann es zudem zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen kommen. Des Weiteren hängt die Qualität von jedem Futter natürlich von der Qualität der Zutaten ab. Gesünder ist Barf nicht, wenn du zum Beispiel billiges Fleisch vom Discounter kaufst.

Trockenbarf – für die bessere Lagerung von Fleisch

Erwähnt werden muss auch Trockenbarf. Bei diesem Hundefutter wird das Fleisch luftgetrocknet oder gefriergetrocknet. Die Lagerung ist einfacher als bei frischem Fleisch. Und auch auf Reisen erweist sich Trockenbarf als praktisch. Dennoch gilt bei Trockenbarf dasselbe wie bei Barf oder selbst gekochtem Hundefutter: Mangelndes Wissen führt zu Mangelerscheinungen bei deinem Vierbeiner.

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Welches Hundefutter ist denn nun das beste?

Ernährung ist eine individuelle Angelegenheit. Was dem einen gut tut, ist für den anderen vielleicht schlecht. Generell halte ich nicht viel von Trockenfutter. Bevor ich mich intensiv mit Hundeernährung beschäftigt habe, fütterte ich meine Hunde mit Trockenfutter. Jetzt sehe ich den himmelweiten Unterschied – am Aussehen, an der Fitness und an der Art, wie sie das Hundefutter fressen. Während Trockenfutter nur gefressen wurde, weil es nichts anderes gab, freuen sich meine Vierbeiner jetzt auf ihre Mahlzeiten.

Meine Hunde füttere ich mit einem hochwertigen Nassfutter. Von Barf war bisher keiner meiner Hunde angetan. Aber das muss nicht heißen, dass andere Hunde diese Ernährungsform nicht toll finden. Auch habe ich eine Zeit lang für meine Hunde gekocht, was sich allerdings auf Reisen als problematisch darstellte.

Du bist der Entscheider für deinen Hund. Informiere dich gut, welches Hundefutter für deinen Hund das beste wäre. Bei Fragen kannst du dich an mich wenden. Ich bin Hundeernährungsberaterin.

FAQ zu Hundefutter

Woran erkenne ich gutes Nassfutter?

Ein hochwertiges Hundefutter besteht aus Zutaten in Lebensmittelqualität. Das heißt: Alle Zutaten sind für den menschlichen Verzehr geeignet. Ein solches Nassfutter ist frei von künstlichen Zusatzstoffen und Zucker. Zudem ist der Fleischgehalt hoch. Lese dir die Zutatenliste durch: An erster Stelle sollte Fleisch stehen. Bei Fragen kannst du mich gerne kontaktieren.

Mein Hund hat nach der Futterumstellung auf ein hochwertiges Nassfutter Durchfall. Ist das normal?

Vielleicht bist du zu schnell vorgegangen. In diesem Beitrag ist der Vorgang der Futterumstellung erklärt. Es ist ebenfalls möglich, dass der Körper deines Hundes entgiftet. Das ist vor allem dann der Fall, wenn dein Vierbeiner zuvor mit einem minderwertigen Hundefutter ernährt wurde. Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne kontaktieren.

Kann ich mich für alle Ernährungsvarianten entscheiden und somit abwechslungsreich füttern?

Das wäre für den Körper und den Darm eher belastend. Entscheide dich lieber für eine Variante.

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