Nahrungsergänzung für Hunde – sinnvoll oder nicht?
Diese Frage kommt besonders häufig von Menschen, die ihren Hund mit selbst zubereitetem Futter ernähren, egal ob nun roh oder gekocht. Doch auch bei Fertignahrung kann sich die Frage stellen, ob Nahrungsergänzungsmittel für Hunde sinnvoll sein können. Werfen wir im Folgenden einen genaueren Blick auf das Thema und finden heraus, wann Nahrungsergänzungsmittel für Hunde sinnvoll sind und was im Einzelnen damit bezweckt werden soll.
Welche Nahrungsergänzung gibt es für Hunde?
Die Futterindustrie hat dieses Gebiet schon vor geraumer Zeit für sich entdeckt. Im Laufe der Jahre ist diese Nische um Einiges gewachsen. Es gibt Nahrungsergänzungsmittel für viele Bedürfnisse und gesundheitliche Aspekte, hier ein kurzer Überblick:
- Für eine gesunde Haut und schönes Fell
- Für die Vitalität und das Wohlbefinden von älteren Hunden
- Für die allgemeine Sicherstellung der Vitaminversorgung
- Für vorbelastete Gelenke und für den Bewegungsapparat
- Zur Unterstützung von Hunden bei innerer/äußerer Unruhe in stressigen Situationen
- Für die optimale Versorgung mit Omega 3
- Für eine gesunde Magen-/Darmflora
- Zur Unterstützung des Wachstums und der gesunden Entwicklung bei Junghunden
Viele Stimmen behaupten, all das sei nur dazu da, um den Hundehaltern das Geld aus den Taschen zu ziehen. Diese Ansicht kann ich nicht teilen, was ich mit den nun folgenden Schilderungen veranschaulichen möchte.
Bedarf erkennen und Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll einsetzen
Die Frage nach Nahrungsergänzung für Hunde kann sich sowohl im Sinne der Gesundheitsvorsorge oder bei bereits bestehenden gesundheitlichen Problemen stellen. Sollte letzteres der Fall sein, so muss auf jeden Fall zunächst eine Diagnose beim Tierarzt erfolgen. Kein Futterzusatz kann das ersetzen, auch wenn Beschreibung und Zusammensetzung noch so vielversprechend sind. Wenn noch keine Probleme bekannt sind und einfach nur Vorsorge betrieben werden soll, können hochwertige Nahrungsergänzungsmittel eine gute Unterstützung für den Hund sein. Viele davon sind auch für den vorsorglichen Einsatz geeignet, wie zum Beispiel Vitaminpräparate.
Ich persönlich habe unter anderem gute Erfahrungen mit Nahrungsergänzung für Hunde gemacht, die sich positiv auf das Wohlbefinden älterer Hunde auswirken sollen, wenn noch keine altersbedingten Erkrankungen bekannt sind. Der Sinn solcher Nahrungsergänzungsmitteln besteht meines Erachtens darin, altersbedingte Einschränkungen zu verzögern. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass damit alles Mögliche vollkommen verhindert wird. Aber es macht einen Unterschied, ob zum Beispiel ein großer Hund schon mit 7 oder 8 Jahren alterstypische Beschwerden entwickelt oder erst mit 12 oder 13.
Auch Nahrungsergänzungen für ein schönes Fell und eine gesunde Haut habe ich schon rein vorsorglich eingesetzt, wobei das sicher auch manchmal meiner dezent erhöhten Fürsorge meinen Hunden gegenüber geschuldet war. Da es sich bei Nahrungsergänzungsmitteln nicht um verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt, hatte ich dabei immer ein gutes Gefühl.
Etwas anderes ist es immer dann, wenn ich meinen Vierbeiner bei bestehenden und diagnostizierten Problemen mit Nahrungsergänzungsmitteln unterstützen will, wie die nächsten beiden Beispiele zeigen sollen.
Nahrungsergänzungsmittel bei bereits bestehenden Problemen
Ich habe bei meinen Hunden im Alter gute Erfahrungen mit Nahrungsergänzungsmitteln für den Bewegungsapparat gemacht, nach Rücksprache mit der Tierärztin. Die Beweglichkeit hat sich dadurch verbessert und die Tage, die von Schmerzen geprägt waren, sind deutlich weniger geworden.
Was ich ebenfalls gerne ins Futter gebe, wenn mal eine Behandlung mit Antibiotika nötig war, sind Nahrungsergänzungen für eine gesunde Magen-/Darmflora. Auch das spreche ich aber vorsorglich mit der Tierärztin ab. Ob es nun daran liegt, oder ob meine Hunde von Haus aus immer eine gute Magen-/Darmflora hatten, kann ich nicht beurteilen. Fakt ist aber, dass keiner der drei jemals mit Erbrechen oder Durchfall auf die Gabe von Antibiotika reagiert hat, nachdem ich dem Futter die entsprechenden Nahrungsergänzungsmittel hinzugefügt habe.
Alles in allem habe ich zu schätzen gelernt, dass ich Nahrungsergänzungsmittel genau nach Bedarf zur gezielten Unterstützung einsetzen kann. Ebenso ist es mit dem prophylaktischen Einsatz, wenn ich dem Hund einfach etwas Gutes tun möchte.
Die Notwendigkeit von Nahrungsergänzung für Hunde
Sehen wir uns nochmal die Frage an, ob Hunde Nahrungsergänzungsmittel wirklich brauchen. Ich bin einerseits nicht der Auffassung, dass sie lebensnotwendig sind. Andererseits kann ich nicht bestreiten, dass gezielt eingesetzte Nahrungsergänzungsmittel eine positive Wirkung auf den Hund und seinen Krankheitsverlauf haben. Oder eben auf den Erhalt seiner Gesundheit und Vitalität, je nach Stand der Dinge.
Ich habe schon einige Tierärztinnen und Tierärzte kennengelernt. Viele davon haben den Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln eher belächelt und es kam mir oft so vor, als sehen sie in mir einen höchst überbesorgten Menschen, der sich förmlich für seinen Hund überschlagen würde. Doch auch diese Mediziner haben mir nie ausdrücklich davon abgeraten, Nahrungsergänzungsmittel mit ins Futter zu geben.
Seit einigen Jahren habe ich nun eine Tierärztin, von der ich mich super verstanden und ernst genommen fühle. Ich bin mir auch sicher, dass sie es mir sagen würde, wenn ein Nahrungsergänzungsmittel sinnlos wäre oder einen negativen Einfluss auf meinen Hund hätte. Auch, oder gerade deswegen, würde ich die Verabreichung immer mit ihr absprechen. Einfach weil ich Wert darauf lege, für meinen Hund immer das Beste zu tun und ihm auf keinen Fall zu schaden.
In diesem Sinne und auf dieser Grundlage möchte ich die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln gerne weiterempfehlen – jedoch vor allem bei bereits bestehenden und diagnostizierten Erkrankungen immer mit Rücksprache mit Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt.