Deutsche Hunderassen und altdeutsche Hütehunde
Suchst du nach deutschen Hunderassen? Kennst du altdeutsche Hütehunde? Wir stellen dir 10 deutsche Hunderasse und 5 altdeutsche Hütehunde vor.
10 deutsche Hunderassen
1. Deutscher Schäferhund
Der Schäferhund gehört zu den beliebtesten deutschen Hunderassen. Es gibt ihn in glatthaarig, langhaarig und rauhaarig. Der Deutsche Schäferhund gilt als aufmerksam, nervenfest und selbstbewusst. Die Rasse wird seit 1899 gezielt gezüchtet. Die ersten Rassestandards stellte der Verein für Deutsche Schäferhunde e.V. in Augsburg auf. Die Vorfahren des Deutschen Schäferhundes waren Hütehunde aus Süd- und Mitteldeutschland.
Größe: 55 bis 65 Zentimeter
Gewicht: 22 bis 40 Kilogramm
Verwendung: Polizei, Zoll, Militär, Blindenführhund, Rettungshund, Hütehund
Lebenserwartung: 9 bis 13 Jahre
Krankheitsneigung: Hüftdysplasie
FCI: Gruppe 1 Hütehunde und Treibhunde
2. Deutsche Doggen
Deutsche Doggen werden liebevoll als sanfte Riesen bezeichnet. Die muskulösen Hunde sind treu und anhänglich. Ihnen wird ein sensibles Wesen nachgesagt. Dennoch zeigen Doggen Territorialverhalten und verteidigen „ihr“ Grundstück. Deutsche Doggen zählen weltweit zu den größten Rassen. Obwohl die Hunde sehr groß sind, haben sie eine elegante Erscheinung. Es gibt sie in fünf Fellfarben: Schwarz, Gelb, gestromt, gefleckt und getigert.
Im 16. Jahrhundert gelangten die ersten Hunde nach Deutschland, die Doggen ähnlich sahen. Diese Hunde aus England waren eine Mischung aus Mastiff und Irischem Wolfshund. Da man einen schnellen Jagdhund für die Hirsch-, Bären- und Wildschweinjagd haben wollte, kreuzte man in diese Hunde Windhunde ein. Später wurden Deutsche Doggen immer mehr Begleithunde der höheren Gesellschaftsschicht.
Größe: 71 bis 86 Zentimeter
Gewicht: 50 bis 95 Kilogramm
Verwendung: Schutz-, Wach- und Begleithund
Lebenserwartung: 6 bis 9 Jahre
Krankheitsneigung: Schilddrüsenunterfunktion, HD, Herzerkrankung (Dilatative Kardiomyopathie), Allergien und Unverträglichkeiten
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 2.1 Molossoide, doggenartige Hunde
3. Deutscher Pinscher
Der Deutsche Pinscher gilt als anpassungsfähig, schlau, selbstsicher, ausdauernd und temperamentvoll. Aufgrund dieser Wesensarten ist er ein beliebter Familienhund, der jedoch Wacheigenschaften mitbringt. Früher wurden Pinscher in Ställen als Rattenfänger gehalten. Dieser Hund benötigt Menschen, bei denen er seinen ausgeprägten Bewegungsdrang nachgehen kann. Im Haus ist er ruhig und anhänglich. Bei fremden Personen kommt sein misstrauisches, zurückhaltendes Wesen zur Geltung.
Über die tatsächliche Herkunft der Rasse gibt es keine eindeutigen Belege. Es ist aber klar, dass er früher als Begleithund von Postkutschen sowie als Mäuse- und Rattenfänger diente. Der Deutsche Pinscher wird als ursprüngliche Rasse angesehen, weil es keine Überzüchtung gegeben hat.
Größe: 45 bis 50 Zentimeter
Gewicht: 11 bis 20 Kilogramm
Verwendung: Begleit- und Wachhund
Lebenserwartung: 12 bis 14 Jahre
Krankheitsneigung: Ohrrandnekrose
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
4. Deutsche Bracke
Die Deutsche Bracke ist treu, wachsam, freundlich und einfühlsam. Es ist ein Jagdhund mit hoher Spürsicherheit. Diese Rasse lässt sich nur schwer aus der Ruhe bringen. Bracken sind sehr geduldig und ruhig. Sie haben einen großen Bewegungsdrang, sodass sie Menschen benötigen, die ihnen täglich genügend Auslauf bieten.
Schon die Germanen setzten Bracken für die Jagd ein. Mitte des 19. Jahrhunderts waren Bracken fast ausgestorben, weil man nun eher Vorstehhunde verwendete. Im Jahre 1896 entstand im Sauerland der Deutsche Bracken Club e.V., der eine lokale Steinbracke mit der Sauerländer Holzbracke kreuzte. Daraus geht die Deutsche Bracke hervor.
Größe: 40 bis 53 Zentimeter
Gewicht: 10 bis 20 Kilogramm
Verwendung: Laufhunde
Lebenserwartung: 9 bis 15 Jahre
Krankheitsneigung: HD, Epilepsie, Hautkrankheiten
FCI: Gruppe 6 Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen; Sektion 1.3 Kleine Laufhunde
5. Deutscher Spitz
Der Deutsche Spitz ist ein wachsamer Hof- und Haushund. Kleinere Arten waren als Schoßhunde begehrt. Das Fell des Spitzes ist weiß, schwarz, orangefarben, grau, braun oder gescheckt. Es gibt die Rasse in verschiedenen Größen: Zwergspitz, Kleinspitz, Mittel, Großspitz und Wolfsspitz. Spitze sind nicht nur wachsam, sondern ebenfalls verspielt, aktiv und fröhlich.
Interessenten sollten wissen, dass es sich um einen bellfreudigen Hund handelt. Sein Fell ist schmutzabweisend, sodass kein großer Pflegeaufwand nötig ist. Es ist nicht genau geklärt, wo die Herkunft der Rasse liegt.
Größe: 20 bis 22 Zentimeter (Zwergspitz), 26 bis 29 Zentimeter (Kleinspitz), 34 bis 38 Zentimeter (Mittelspitz), 46 bis 50 Zentimeter (Großspitz), 49 bis 55 Zentimeter (Wolfsspitz)
Gewicht: bis 3 Kilogramm (Zwergspitz), bis 5 Kilogramm (Kleinspitz), bis 10 Kilogramm (Mittelspitz), bis 20 Kilogramm (Wolfs- und Großspitze)
Verwendung: Wach- und Hofhund, Begleithund
Lebenserwartung: 13 bis 15 Jahre
Krankheitsneigung: Patellaluxation bei kleinen Spitzen; eher selten HD, Haarausfall und Alopezie
FCI: Gruppe 5 Spitze und Hunde vom Urtyp; Sektion 4 Europäische Spitze
6. Dackel
Dackel gelten als dickköpfig und stur. Die Jagdhunde werden auch als Dachshunde und Teckel bezeichnet. Schon seit langer Zeit werden sie auch als Familienhunde gehalten. Der aktive Hund weist Wacheigenschaften auf und begegnet Fremden mit Misstrauen. Es sind eigenständige und selbstbewusste Hunde. Es gibt sie langhaarig, kurzhaarig und rauhaarig.
Die Vorfahren dieser Rasse sind keltische Bracken, die als Jagdhunde schon bei den Ägyptern und Römern beliebt waren. Im Mittelalter wurden Hunde, die dem Dackel ähnelten, für die Jagd in Fuchs- und Dachsbauten genutzt. 1889 wurde der Deutsche Teckelclub gegründet. Heute ist der Dackel mehr in Japan als in Deutschland eine beliebte Hunderasse.
Größe: etwa 35 Zentimeter
Gewicht: 3 bis 9 Kilogramm
Verwendung: Für die Jagd unter und über der Erde, Begleithund
Lebenserwartung: 12 bis 17 Jahre
Krankheitsneigung: Dackellähmung, Übergewicht, Ohrbeschwerden
FCI: Gruppe 4 Dachshunde
7. Deutscher Boxer
Boxer wirken muskulös und wie wahre Kraftprotze. Ihr Wesen ist selbstbewusst, verspielt, anpassungsfähig, sportlich und sensibel. Es sind energievolle und trotzdem ruhige Hunde. Sie sind fremden Menschen gegenüber vorsichtig, aber sie fassen rasch Vertrauen.
Die Ursprünge von Boxern gehen aufs Mittelalter zurück. Damals wurden Bullenbeißer-Hunde für die Bären- und Wildschweinjagd und später leider für Tierkämpfe verwendet. Der Vorfahre des Deutschen Boxers ist der Brabanter Bullbeißer. Durch die Kreuzung des Bullbeißers mit der englischen Bulldogge entstand der Deutsche Boxer.
Größe: 53 bis 63 Zentimeter
Gewicht: 25 bis über 30 Kilogramm
Verwendung: Familienhund, Gebrauchshund, Schutzhund, Wachhund
Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
Krankheitsneigung: HD, Arthrose, Krebs, Herzkrankheiten
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 2.1 Molossoide, doggenartige Hunde
8. Dobermann
Der Dobermann zeichnet sich durch Mut, Robustheit und Stärke aus. Er ist ein guter Schutz- und Wachhund. Als Familienhund gilt er als liebevoll und anhänglich. Diese Rasse ist menschenbezogen und freundlich, aber der Dobermann braucht eine Bezugsperson, die ihn einfühlsam und klar führen kann. Aggressiv wird er nur dann, wenn man ihn nicht oder mit Härte erzieht oder abrichtet. Für ihn ist die Bindung zu seiner Bezugsperson sehr wichtig.
Im 19. Jahrhundert suchte der Hundefänger und Steuereintreiber Friedrich Louis Dobermann sehr scharfe Straßenhunde aus, mit denen er Zuchtarbeit begann. Er wollte robuste, wachsame und mutige Hunde.
Größe: 61 bis 72 Zentimeter
Gewicht: 27 bis 41 Kilogramm
Verwendung: Wachhund, Schutzhund, Gebrauchshund, Begleithund
Lebenserwartung: 10 bis 13 Jahre
Krankheitsneigung: HD, Wobbler-Syndrom, Kongenitales Vestibularsyndrom, Dilatative Kardiomyopathie, Dancing Dobermann Disease
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 1 Pinscher und Schnauzer
9. Elo
Der Name Elo weist auf die drei Rassen hin, die bei der Entstehung der noch jungen Rasse beteiligt waren: Eurasier, Bobtail und Chow Chow. In die kleinen Varianten wurden außerdem Japanische Spitze, Pekinesen und andere Hunde eingekreuzt. Der Elo ist eine deutsche Hunderasse, die noch nicht anerkannt ist. Das Zuchtziel im Jahre 1987 war es, einen Gesellschafts- und Familienhund zu erzeugen.
Größe: 35 bis 60 Zentimeter
Gewicht: 10 bis 35 Kilogramm
Verwendung: Familien- und Gesellschaftshund
Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
Krankheitsneigung: Patellaluxation, Erbkrankheiten
FCI: Noch nicht anerkannt
10. Kromfohrländer
Diese Hunderasse ist noch recht jung. Sie wurde 1955 anerkannt. Die erste Züchterin kam aus Siegen in Nordrhein-Westfalen – Frau Schleifenbaum. Die Eltern des Kromfohrländers waren ein Grand Griffon Vendéen und ein Foxterrier. Es gibt glatthaarige und rauhaarige Kromfohrländer .
Diese Hunde binden sich oftmals an ein Mitglied der Familie. Sie sind gelehrig, schlau, wachsam und oft auch bellfreudig. Fremden gegenüber verhalten sie sich meistens reserviert. Die verspielten Hunde benötigen täglich lange Gassigänge.
Größe: 38 bis 46 Zentimeter
Gewicht: 9 bis 16 Kilogramm
Verwendung: Familien- und Begleithund
Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
Krankheitsneigung: Epilepsie und Arthrose
FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde; Sektion 10 Kromfohrländer
11. Pudel
Der Pudel ist in vier Größen zu bekommen: Toy-Pudel, Zwergpudel, Kleinpudel und Großpudel. Die pfiffigen, gelehrigen und anhänglichen Familienhunde überzeugen durch ihren besonderen Charme. Sie sind lustig, manchmal wie Clowns und binden sich stark an ihre Menschen. Das Fell bedarf einer regelmäßigen Pflege, denn es wächst unaufhörlich.
Ursprünglich stammt der Pudel aus Frankreich. Dort wurden sie für die Entenjagd verwendet. Damit die Gelenke und die Nieren vor Nässe und Kälte geschützt sind, ließ man das Fell in diesen Bereichen einfach wachsen. Der Vorfahre des Pudels ist der Barbet.
Größe: 24 bis 60 Zentimeter (je nach Variante)
Gewicht: 3,5 bis 30 Kilogramm (je nach Variante)
Verwendung: Begleit- und Gesellschaftshund
Lebenserwartung: 12 bis 15 Jahre
Krankheitsneigung: Patellaluxation, HD, Grauer Star
FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde; Sektion 2 Pudel
12. Leonberger
Etwa um 1840 kreuzte der Stadtrat von Leonberg, Heinrich Essig, einen Barry-Rüden des Klosterhospizes Großer St. Bernhard mit einer Neufundländerhündin mit schwarz-weißem Fell. Später wurde zudem ein Pyrenäen-Berghund eingekreuzt. Der Stadtrat wollte einen Hund erzeugen, der einem Löwen ähnlich sieht, denn das Wappentier von Leonberg ist ein Löwe.
Der Leonberger wurde lange Zeit als Bauernhund verwendet, weil er gute Zug- und Wacheigenschaften hat. Heute dient er als Familienhund. Er gilt als menschenfreundlich, gutmütig und nervenstark.
Größe: 65 bis 80 Zentimeter
Gewicht: 35 bis 80 Kilogramm
Verwendung: Familienhund, Begleithund, Wachhund
Lebenserwartung: 8 bis 9 Jahre
Krankheitsneigung: Herzkrankheiten, Arthrose, Magendrehung
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde
13. Weimaraner
Es ist nicht genau bekannt, wie der Weimaraner entstanden ist. Er wurde im 19. Jahrhundert am Weimarer Hof gehalten. Zunächst wurde die Rasse überwiegend von Förstern und Berufsjägern auf Leistung gezüchtet. Später wurde der Hühnerhund eingekreuzt. Seit zirka 1890 wird der Weimaraner in Zuchtbüchern erfasst. Bekannt ist meistens die kurzhaarige Variante. Es gibt aber auch langhaarige Weimaraner.
Der Weimaraner ist ein Vollblutjagdhund. Das heißt, er hat eine ausgeprägte Jagdmotivation. Es ist ein eigenständiger, sehr intelligenter und sensibler Hund. Außerdem gelten sie als sehr anhänglich, manchmal nahezu aufdringlich und verfressen.
Größe: 57 bis 70 Zentimeter
Gewicht: 25 bis 40 Kilogramm
Verwendung: Jagdgebrauchshund
Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre
Krankheitsneigung: Epilepsie, HD, Magendrehung
FCI: Gruppe 7 Vorstehhunde; Sektion 1.1 Kontinentale Vorstehhunde Typ Braque
14. Rottweiler
Der sportliche Rottweiler ist auch als Familienhund geeignet. Ihr Wesen ist ruhig und ausgeglichen und ihr Nervenkostüm stabil. Sie haben eine hohe Reizschwelle. Rottweiler brauchen die Nähe zu ihren Menschen und viel Zuwendung. Diese Hunde haben einen natürlichen Beschützerinstinkt. In manchen Bundesländern Deutschland gilt er als Listenhund und es sind bestimmte Auflagen zu erfüllen.
Früher war der Rottweiler als Metzgerhund bekannt, weil er Metzger bei der Arbeit unterstützte. Die Hunderasse war im Mittelalter in Rottweil und der Umgebung verbreitet.
Größe: 56 bis 68 Zentimeter
Gewicht: 42 bis 50 Kilogramm
Verwendung: Gebrauchshund, Begleithund, Diensthund
Lebenserwartung: 9 bis 10 Jahre
Krankheitsneigung: HD, Kreuzbandriss
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 2.1 Molossoide, Doggenartige Hunde
15. Hovawart
Der Hovawart ist ein Arbeitstier und benötigt Beschäftigung. Wird er gut ausgelastet, eignet er sich als Begleit- und Familienhund. Er ist freundlich, ausgeglichen und wachsam. Der Hovawart testet aber auch gerne aus, wie weit er gehen kann. Deshalb ist eine konsequente Erziehung notwendig.
Die Hunde wurden schon im 13. Jahrhundert zur Bewachung von Höfen verwendet. Der Hovawart entstand durch Kreuzungen aus Bauernhunden, Leonbergern, Sennenhunden, Kuvacz, Neufundländern und altdeutschen Schäferhunden. Der VDH hat im Jahre 1937 den Hovawart als Rasse anerkannt.
Größe: 58 bis 70 Zentimeter
Gewicht: 25 bis 40 Kilogramm
Verwendung: Familienhund, Schutz- und Gebrauchshund
Lebenserwartung: 10 bis 14 Jahre
Krankheitsneigung: Lebershunt, Schilddrüsenunterfunktion, degenerative Myleopathie
FCI: Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen; Sektion 2.2 Molossoide, Berghunde
5 altdeutsche Hütehunde
Altdeutsche Hütehunde sind Hunderassen, die vom Aussterben bedroht sind. Diese Hunde zeichnen sich durch einen sehr starken Hütetrieb aus. Sie begleiteten bereits im Mittelalter Wanderschäfer. Sie sind sehr arbeitswillig und ausdauernd. Der Altdeutsche Hütehund ist keine Rasse, die vom VDH oder vom FCI anerkannt ist. Mit dem Begriff sind verschiedene Hütehunde gemeint, die schon lange Zeit zum Bewachen und Hüten der Nutztiere verwendet wurden. Manche dieser Hütehunde haben sich mittlerweile zu eigenständigen Rassen entwickelt. Altdeutscher Hütehund ist somit ein Sammelbegriff für verschiedene Hütehunde, zu denen die folgenden 5 Schläge gehören.
1. Gelbbacke
Die Gelbbacke kommt aus Ost- und Mitteldeutschland. Sie wird zum Beschützen, Treiben und Hüten von Schafen verwendet. Die eisten Gelbbacken sind langstockhaarig. Es gibt aber auch rauhaarige und stockhaarige Varianten. Die Hunde haben ein wetterfestes, dichtes, schwarzes Fell und von der Schnauze bis zur Wange ist das Fell lohfarben (daher der Name Gelbbacke).
Größe: 55 bis 60 Zentimeter
Gewicht: je nach Größe unterschiedlich
Verwendung: Beschützen, Treiben und Hüten von Schafen
2. Harzer Fuchs
Der Harzer Fuchs hat ein rötliches, langstockhaariges Fell mit einer dichten Unterwolle. Das Fell ist wetterfest. Manche Hunde haben Stehohren und andere Kippohren. Es ist ein lernfähiger, intelligenter Hund mit hohem Arbeitswillen. Außerdem ist der Harzer Fuchs für seine Wendigkeit und seine Schnelligkeit bekannt. Er ist temperamentvoll und kann bei ausreichender Auslastung auch ein guter Begleithund sein.
Größe: 50 bis 60 Zentimeter
Gewicht: 22 bis 28 Kilogramm
Verwendung: Beschützen, Treiben und Hüten von Schafen
3. Kuhhund
Siegerländer Westerwälder Kuhhunde arbeiten seit rund 500 Jahren an Rindern. Es gibt heute lediglich etwa 50 Hunde dieses Schlages. In erster Linie lag ihre Aufgabe im Beschützen der Rinder vor Wölfen. Früher zogen Deckbullen mit den Herden mit, sodass die Kuhhunde auch den Schäfer vor den Bullen schützen mussten. Weitere Aufgaben für diese Hunde lagen darin, Wildschweine aus den Rüben- und Roggenfeldern zu treiben. Zudem wurden sie ebenfalls bei Schweinen, Ziegen und Schafen eingesetzt.
Größe: etwa 50 Zentimeter
Gewicht: entsprechend der Größe
Verwendung: Beschützen, Treiben und Hüten von Rindern und anderen Tieren
4. Schafpudel
Die Fellfarbe des Schafpudels kann weiß, braun, schwarz, grau, gescheckt oder loh sein. Der auch als Hütepudel bezeichnete Hund hat langes, dichtes Zotthaar und eine dicke Unterwolle. Das Unterfell neigt zum Verfilzen. Dieser Arbeitshund ist robust, durchsetzungsfähig, ausdauernd und temperamentvoll. Er verhält sich fremden Menschen gegenüber scheu oder reserviert. Schafpudel haben einen Schutztrieb und lernen sehr schnell. Diese Hunde benötigen viel Beschäftigung und Bewegung und genügend Ruhepausen.
Größe: 45 bis 60 Zentimeter
Gewicht: 17 bis 25 Kilogramm
Verwendung: Beschützen, Treiben und Hüten von Schafen
5. Altdeutscher Tiger
Der Altdeutsche Tiger hat ein rot-schwarz oder grau schwarz gesprenkeltes oder ein schwarzgraues Fell mit weißen oder braunen Abzeichen. Die Hunde haben stockhaariges, rollhaariges, langstockhaariges, zotthaariges, wellhaariges oder rauhaariges Fell. Außerdem können Altdeutsche Tiger Kipp- oder Stehohren haben. Diese Hunde unterscheiden sich ebenfalls vom Charakter, wobei alle lernfähig, temperamentvoll und arbeitswillig sind. Es sind recht ursprüngliche Hunde, die genügend geistige und körperliche Beschäftigung benötigen.
Größe: 50 bis 65 Zentimeter
Gewicht:22 bis 40 Kilogramm
Verwendung: Beschützen, Treiben und Hüten von Schafen