Gibt es heute noch Wildhunde?
Gibt es noch Wildhunde und wenn ja, wo und wie leben sie? Für uns Hundehalter bestimmt ein interessantes Thema. Sind sie unseren Haushunden ähnlich?
Was sind Wildhunde?
Im weiteren Sinne gehören alle wildlebenden Hundeartigen (Canidae) zu den Wildhunden, also Füchse, Schakale, Kojoten und Wölfe. Im engeren Sinne sind mit dem Begriff Wildhund der afrikanische und der asiatische Wildhund sowie der Rothund gemeint. Der Dingo aus Australien gehört nicht zu den echten Wildhunden.
Afrikanischer Wildhund oder auch Hyänenhund genannt
Der Lycaon pictus ist der Afrikanische Wildhund. Weil er Hyänen ähnlich sieht, wird er auch als Hyänenhund bezeichnet. Seine Fellfarbe ist gelb, schwarz und weiß und sein Schwanzende immer weiß. Dieser Wildhund lebt in den afrikanischen Baumsavannen und Steppen. Der Afrikanische Wildhund wird zwischen 20 und 30 Kilogramm schwer und seine Lebenserwartung beträgt 10 Jahre. Seine Feinde sind Löwen, Adler und Hyänen.
Er ernährt sich ausschließlich von Fleisch. Seine Beutetiere sind in erster Linie junge Großantilopen und kleine Gazellen. Daneben jagt er ebenfalls Kaninchen, Zebras, Büffel und Gnus. Ein Rudel besteht aus 6 bis 20 Hyänenhunden. Es gibt aber auch größere Rudel mit 60 Tieren. Im Rudel verpaaren sich Alpha-Hündin und Alpha-Rüde. Die Trächtigkeit dauert rund 70 Tage. In der Regel bringt die Hündin 10 Welpen auf die Welt. Leider ist der Bestand dieser Wildhunde rückläufig. Laut Schätzungen von Experten beläuft sich die Zahl auf lediglich zirka 5.500 Tiere. Die Gründe sind Menschen, die den Wildhunden immer mehr Lebensraum nehmen und die Tiere verfolgen. Zudem werden von Haushunden Krankheiten eingeschleppt, an denen die Wildhunde sterben.
Asiatische Wildhunde oder Rothunde
Der Asiatische Wildhund (Cuon alpinus) – oder auch Rothund genannt – lebt in Indien, Vietnam, Indonesien, Malaysia, Tibet, Bhutan, Laos und Thailand. Die Wildhunde leben in Rudeln mit 5 bis 12, manchmal mit 30 Tieren. Meistens leben sie in Wäldern und manchmal halten sie sich auf Lichtungen oder am Wasser auf. In der Regel wird nur das Alpha-Weibchen gedeckt. Die Trächtigkeit dauert 9 Wochen und im Schnitt kommen 5 bis 8 Welpen zur Welt. Die Lebenserwartung beläuft sich auf 8 bis 12 Jahre. Die Schulterhöhe beträgt maximal 50 Zentimeter. Hündinnen werden bis zu 15 Kilogramm schwer und Rüden wiegen höchstens 20 Kilogramm.
Der Rothund steht auf der Roten Liste. In freier Wildbahn leben nur noch etwa 2.000 Wildhunde. Gründe für den starken Rückgang sind unter anderem die Abholzung und die Umwandlung seines Lebensraumes in Siedlungen oder Agrarland. Da auch viele seiner Beutetiere vom Aussterben bedroht sind, bleibt dem Asiatischen Wildhund in manchen Gegenden nichts anderes übrig, als Ziegen, Rinder oder andere Nutztiere zu reißen. Aus diesem Grund gehen die Menschen gegen den Wildhund vor. Die Tiere werden erschossen, vergiftet oder mittels Fallen getötet. Darüber hinaus gibt es immer mehr freilebende Haushunde, die Krankheiten verbreiten, an denen die Wildhunde sterben.
Weitere Wildhundarten
Es gibt 37 Wildhundarten. Laut WWF stehen fünf Arten auf der Roten Liste (IUCN) und eine Art ist schon ausgestorben. So gab es 2019 lediglich 420 Äthiopische Wölfe und nur noch etwa 40 nordamerikanische Rotwölfe. Die Ursache liegt in erster Linie im verschwindenden Lebensraum. Dadurch gelangen die Wildhunde zu nah an menschliche Siedlungen, reißen Nutztiere und werden bejagt. Außerdem stecken sie sich bei Haushunden mit Krankheiten an.
Gibt es Wildhunde in Europa?
In Europa lebt der Goldschakal (Canis aureus). Laut Hochrechnungen der LCIE (Large Carnivore Initiative for Europe) gibt es rund 117.000 Tiere. Diese Wildhunde sind eng mit dem Wolf verwandt, wobei Wölfe ihre größten Feinde sind. Im Jahre 2012 gab es auch in Deutschland eine erste Sichtung im Bayerischen Wald. Auch in Schleswig-Holstein, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen konnten Goldschakale nachgewiesen werden. Zuvor lebten in Deutschland keine Goldschakale. Allerdings kann sich dieser Wildhund sehr gut an Kulturlandschaften und unterschiedliche Lebensräume anpassen. Ob die Tiere in Deutschland heimisch werden, kann noch nicht gesagt werden.
FAQ zum Thema Wildhunde
Hyänen sehen zwar afrikanischen Wildhunden ähnlich, aber es besteht keine Verwandtschaft. Der wissenschaftliche Name lautet Hyaenidae. Es sind Raubtiere und es gibt zwei Unterfamilien. Die Tüpfelhyäne, die Schabrackenhyäne und die Streifenhyäne gehören zu den Hyänen und daneben gibt es Erdwölfe. Hyänen sind keine Wildhunde, sondern Schleichkatzen.
[/et_pb_accordion_item][et_pb_accordion_item title=“Warum ist der Dingo kein Wildhund?“ _builder_version=“4.14.8″ _module_preset=“default“ open=“off“ theme_builder_area=“post_content“ hover_enabled=“0″ sticky_enabled=“0″]Die australischen Dingos (Canis lupus dingo) sind verwilderte Haushunde. Sie haben eine Schulterhöhe zwischen 50 und 60 Zentimetern und ein Gewicht zwischen 12 und 20 Kilogramm.
[/et_pb_accordion_item][et_pb_accordion_item title=“Können Wildhunde bellen?“ _builder_version=“4.14.8″ _module_preset=“default“ theme_builder_area=“post_content“ hover_enabled=“0″ sticky_enabled=“0″]Wildhunde bellen, wobei ihre Laute glockenähnlich klingen oder an Vogelgezwitscher erinnern. Ansonsten verläuft die Kommunikation über Gesten und Gerüche.
[/et_pb_accordion_item][et_pb_accordion_item title=“Haben Wildhunde natürliche Feinde?“ _builder_version=“4.14.8″ _module_preset=“default“ theme_builder_area=“post_content“ hover_enabled=“0″ sticky_enabled=“0″]Ja, sie haben Feinde. Zu den Feinden des afrikanischen Wildhundes gehören beispielsweise Löwen, Hyänen und Adler.
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