Gibt es den Welpenschutz?
Der Begriff “Welpenschutz” ist jedem Hundehalter bekannt. Allerdings ist nicht allen Hundebesitzern bekannt, dass der Schutz nur in der eigenen Hundefamilie gilt.
Du gehst mit Deinem Welpen spazieren und triffst auf andere Hundebesitzer. Im festen Glauben an den Welpenschutz, der Deinen kleinen Hund vor Angriffen von erwachsenen Hunden schützen soll, lässt Du die Mini-Fellnase zu den fremden Vierbeinern laufen. Das kann für den Welpen gefährlich werden und sogar tödlich enden.
Woher stammt der Begriff „Welpenschutz“?
Als Forscher das Verhalten von Wolfseltern beobachteten, entstand der Begriff „Welpenschutz“.
In den ersten sechs bis sieben Lebenswochen beweisen die Wolfseltern jede Menge Geduld, Toleranz und spielen mit ihren Nachkommen herum. Die Welpen haben in diesen ersten Wochen sozusagen Narrenfreiheit in der eigenen Wolfsfamilie. Danach lernen sie Grenzen und Regeln kennen.
Sind Welpen vor Angriffen anderer Hunde geschützt?
Ein Hund hätte diese Schonzeit ebenfalls, wenn er die ersten Wochen bei seiner hündischen Familie verbringt. Kommt der Welpe in eine menschliche Familie, ist er in der Regel mindestens neun Wochen alt – die natürliche Narrenfreiheit ist somit beendet.
Zudem besteht dieser Welpenschutz nur im Kreise der eigenen Familie – und damit ist die Hundefamilie und nicht die Menschenfamilie gemeint. Die Hundemutter beschützt in den ersten Wochen ihren Nachwuchs. Allerdings sortiert sie auch aus: Welpen, die der Hündin nicht lebensfähig erscheinen, werden entweder getötet oder verhungern, da die Mutterhündin sie nicht mehr ernährt. Die Mutterhündin verteidigt ihren Wurf auch gegen Rudelmitglieder. Etwa aber der achten Woche lernen die jungen Hunde, dass sie sich nicht immer und bei allen Rudelmitgliedern rüpelhaft und albern zu benehmen haben. Dies geschieht auch manchmal sehr deutlich, doch in der Regel ohne Verletzungen. Dennoch gibt es Tötungen von Welpen innerhalb eines Rudels.
Was bedeutet das nun für Deinen Welpen? Dein junger Hund ist nicht vor Angriffen fremder Hunde gefeit! Es wäre nicht natürlich, wenn sich ein erwachsener Hund auf deinen, kleinen und
niedlichen Junghund stürzt (laut Trumler und Zimen, zwei Verhaltensforscher, endet die Welpenphase mit zwölf Wochen). Dieses Verhalten muss demnach nicht asozial sein.
Problematisch ist an einer solchen Situation, dass sich die wenigstens Hundehalter über dieses natürliche Verhalten bewusst sind. In den Köpfen der meisten Hundebesitzer ist der Mythos vom Welpenschutz fest verankert. Also lassen Welpenbesitzer ihre Jungspunde sorglos zu fremden Hunden rennen und Halter von erwachsenen Hunden sind davon überzeugt, dass ihre Vierbeiner Welpen nichts tun.
Und nun? Musst Du Deinen Welpen vor allen Hunden abschirmen? Nein, das sollst Du auf keinen Fall tun, denn der Welpe hat noch viel zu lernen. Lasse Deinen jungen Hund nicht einfach zu anderen Hunden laufen. Frage vorher den Halter, ob sein Vierbeiner Welpen mag. Manche erwachsene Hunde sind schnell genervt, wenn da so ein quirliges Fellbündel herumspringt und an ihm hochspringt. Auch wenn der Halter erklärt, dass sein Hund der friedlichste der Welt sei – halte Dich trotzdem bereit, damit Du im Notfall eingreifen kannst.
.. und ich dachte, mein Hund hätte einen miesen Charakter, weil er schon mal einen Welpen durchgerüttelt hat …. Danke für den Hinweis.