Giftköder – So lässt sich das Risiko einer Vergiftung reduzieren

Giftköder: Ständiges Würgen, der Hund zittert am ganzen Körper und kann nur noch wackelig laufen. Der Speichel läuft, bis schließlich jegliche Körperflüssigkeit durch Erbrechen und Durchfall verloren geht. Symptome, die kein Tierhalter sehen möchte. Folgen einer Vergiftung.

Giftköder – Verschiedene Arten

Grob unterteilt gibt es 2 verschiedene Arten von Giftködern. Zum einen werden Fleischbällchen, Brötchenreste oder auch Leberwurststücke mit Nägeln, Rasierklingen, Glasscherben und ähnliches gefüllt. Diese Fremdkörper sorgen dann für innere Verletzungen beim Verschlucken.

Des Weiteren werden auch Giftstoffe als Füllung verwendet. Hier besonders Ratten / Mäusegift, Schneckenkorn oder diverse zerkleinerte Tabletten. Nun führt eine Vergiftung zu den oben genannten Symptomen.

Die Köder befinden sich sehr häufig im Gebüsch am Wegesrand, in der Nähe von Hundewiesen und in hohen Gräsern, die schlecht einzusehen sind. Nicht nur das Verschlucken des Giftes,
sondern schon das Lecken oder Schnuppern am Köder kann tödlich sein.

Sollte sich Ihr Hund komisch verhalten, öfter erbrechen und Koordinationsschwierigkeiten zeigen, wenden Sie sich sofort an ihren Tierarzt.

Kann man eine Vergiftung vermeiden?

Leider nicht immer. Wir als Hundehalter können allerdings das Risiko vermindern:

  • Futter nur am Fressplatz des Hundes geben. Ein Lecker wird niemals irgendwo auf den Boden gelegt oder geschmissen. Immer nur aus der Hand geben oder halt an seinem Fressplatz ablegen.
  • Im Rahmen der Ausbildung sollte unbedingt auch mit Futterköder geübt werden und dem Hund beibringen, dass er Futterköder anzeigt aber nicht frisst. Der Hund findet einen Futterköder, zeigt ihn an und berührt ihn dabei nicht.
  • Auf alle Fälle sind unkontrollierte Futtersuchspiele zu vermeiden. Ich verstecke sein Lecker und lasse den Hund suchen. Was lernt der Hund hier? Ich suche Lecker, finde sowie fresse es und alle freuen sich.
  • Genau so wichtig ist unsere 100%ige Aufmerksamkeit beim Spaziergang. Achte ich nicht auf den Hund, bekomme ich auch nicht mit wenn er was frisst.
  •  Außerdem sollte der Hund ausreichend beschäftigt werden. Auch Langweile ist ein häufiger Grund, alles mögliche anzuknabbern.
Siehe auch:   Welpenhandel: Das miese Geschäft der Massenzüchter

Die Tauschmethode (Hund bringt mir gefundenes Lecker und bekommt von mir ein „besseres“) wird auch häufiger angepriesen. Ich bin nicht so sehr von dieser Methode begeistert, da der Speichelkontakt bei einigen Giftarten bereits ausreicht.

Wurde bereits Gift an einem Ort gefunden, sollten wir als Hundehalter die gängigen Hundewiesen in der Nähe des Fundortes meiden. Freilauf ist hier tabu, zur Not einen Maulkorb einsetzen.

Giftköder aufgenommen – Anzeichen und Maßnahmen

Verschluckte scharfe Fremdkörper werden vor dem Schlucken zerkaut. Also sind Schnittverletzungen im Maulbereich festzustellen. Hier hilft nur eine sofortige OP.

Viele Gifte wirken in relativ kurzer Zeit nach der Aufnahme. Hier ist also Eile angesagt.

Bei Rattengift tritt die Wirkung erst verzögert ein. Ratten sind sehr schlaue Tiere. Ein Tier frisst Gift, verstirbt und alle anderen würden dort nichts mehr fressen. Also wird dem Gift ein Stoff beigemischt, der verzögert wirkt (die  Vitamin – K – Synthese wird unterbunden).

Die ersten Anzeichen sind vermehrte Müdigkeit, Schlappheit und leicht reduzierte Körpertemperatur. Die Schleimhäute im Maul werden sehr blass. Spätestens am dritten Tag leidet der Hund unter blutigem Erbrechen und Durchfall. Dann folgen aufgrund der Flüssigkeit in der Lunge Hustenanfälle. Innerhalb von 3 – 5 Tagen stirbt der Hund an Organversagen. Er ist innerlich verblutet.

Giftköder unbedingt melden

Melden Sie Köder oder Vergiftungen ihres Tieres bei der nächsten Polizeidienststelle. Stellen Sie Anzeige gegen Unbekannt. Hundeköder können nicht nur von Hunden gefressen werden, auch Kinder sind hier stark gefährdet.

Gastbeitrag von Hundetrainer Thomas Ifland

Hundefutter-Vergleich

Ein Kommentar

  • danke für diesen informativen Beitrag ! Leider gibt es immer wieder ausgelegte Giftköder in Parks und von Hundefreunden stark freqentierten Gebieten. Was sind das nur für Menschen, die absichtlich unschuldigen Tieren Schaden zufügen…schrecklich

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