Fragen zur Tierkommunikation an C. Beckmann
Tierkommunikation: Kennt Ihr den Gedanken wissen zu wollen, was Euer Tier denkt? Wie mag es meinem Hund in dieser Situation, in diesem Moment gehen? Es gibt eine Möglichkeit mit Tieren zu kommunizieren und zwar mittels Telepathie. Wie das genau funktioniert erklärt uns Christine Beckmann, die so freundlich war, ein paar Fragen zum Thema Tierkommunikation zu beantworten.
Frau Beckmann konnte bereits als Kind Tiere verstehen und ist heute als Tierkommunikatorin tätig. Tiere anhand ihrer Körpersprache verstehen zu lernen, kann wohl jeder Hundehalter nachvollziehen. Wie sieht das aber auf anderer Ebene aus?
Tierkommunikation – wie geht das?
Auf welche Weise treten Sie mit den Tieren in Kontakt?
Die Menschen, die zu dem Tier gehören, mit denen ich kommunizieren soll, teilen mir mit, wie alt es ist, wie es heißt, wie lange es schon bei ihnen lebt und wie es in etwa aussieht. Ich lasse mir bewusst keine Charakterbeschreibung geben. Nach den ersten Sekunden des Kontaktes, in denen ich dem Tier zunächst einen Einblick gebe, wer ich bin und warum ich mich auf diesem Weg an es wende, bitte ich das Tier, mich fühlen zu lassen, was es fühlt.
Ich erlebe in diesem Moment einen Perspektivwechsel. Ich bin dann sozusagen das Tier. Ich weiß nicht mehr, als das Tier weiß, aber ich kann sehr genau beschreiben, wie es sich fühlt, was es für Wünsche hat, wie sein Hintergrund ist, etc. Das alles geschieht in Bruchteilen von Sekunden, denn Telepathie ist sehr schnell.
Wie können Hunde oder andere Tiere uns Menschen verstehen?
Sie sprechen unsere Sprache nicht, kennen nicht alle Wörter. Wie ist es also möglich, sich per Telepathie mit einem Tier zu verständigen? Und: Wie empfangen Sie, Frau Beckmann, die Botschaften der Tiere?
Jeder, der mit Hund oder Katze zusammen lebt, weiß, dass sie einzelne Wörter verstehen. Das ist aber nicht mit Telepathie zu vergleichen. Telepathie heißt übersetzt „fühlen über eine Distanz“. Es wird also viel mehr ein Gefühl übertragen, als dass es um Sprache ginge. Weil aber Sprache nun einmal unser Medium ist, assoziieren wir Verständigung stets damit. Tatsächlich steht jedoch hinter jedem Wort eine komplexe, facettenreiche Information.
Der erste Schritt zu einer besseren Verständigung zwischen Mensch und Tier besteht darin, wirklich das zu meinen, was man sagt. Wirklich das zu fühlen, was man denkt. Dies ist genau der Kanal, auf dem die Tiere uns und wir die Tiere verstehen. Es hat wenig mit unserer Sprache zu tun. Vereinfacht sprechen wir in der Tierkommunikation davon, das Tier habe uns dies oder jenes gesagt. Was wir eigentlich meinen, ist folgendes: „Das Tier hat mir ein Gefühl gesendet von… und ich würde es folgendermaßen übersetzen…:“ genauso funktioniert es auch umgekehrt.
Tiere verstehen – kann das jeder Mensch?
Wie ich bereits oben erwähnte konnten Sie schon als Kind Tiere verstehen. Braucht man dazu eine besondere Begabung oder kann das jeder Mensch?
Mit Tieren zu kommunizieren ist überhaupt keine außergewöhnliche Begabung. Jedem Menschen ist diese Fähigkeit angeboren. Jedoch ist das menschliche Lernen darauf ausgerichtet, die scheinbar wichtigen Dinge auszubauen und die scheinbar unwichtigen zu vernachlässigen.
Grundsätzlich eine gute Einrichtung von der Natur. Und weil wir Westler nun einmal so selten mit der Natur in Kontakt treten müssen, um zu überleben, rückt eben diese Fähigkeit in den Hintergrund. In der Schule fragt uns niemand danach, in welchem Teil des Waldes gerade Rehe zu finden sind und ob wir es erspüren können. Somit ist diese Begabung in der Tat in jedem vorhanden, muss aber wieder aktiviert und praktiziert werden, damit sie zu einer der alltäglichen Fähigkeiten wird.
In meinen Kursen beginne ich damit, den Teilnehmerinnen zu helfen, den Geist zu leeren. Denn nur, wer still ist, kann auch zuhören. Da unterscheidet sich die Telepathie nicht von der sprachlichen Kommunikation.
Im nächsten Schritt üben wir von Mensch zu Mensch, um diesen Sinn schulen zu können, ohne auf gutes verbales Feedback unseres Gegenübers verzichten zu müssen. Zu diesem Zeitpunkt haben die Teilnehmerinnen in der Regel schon einen Eindruck davon bekommen, wie sie zwischen Empfangen und Projizieren unterscheiden können. Ein Kernelement der telepathische Kommunikation.
Im nächsten Schritt wird mit Tieren kommuniziert, die Informationen senden, die von mir und den dazugehörigen Menschen überprüft werden können. Das garantiert ein hohes Maß an Objektivierbarkeit, die man braucht, wenn man etwas neu oder wieder erlernt. In diesem Prozess des Lernens stellt sich sehr schnell das ein, was ich Sprachgefühl nennen würde. Und ab da wird man sicherer und sicherer im Empfangen und Senden.
Das ist ein Prozess, der bei jedem unterschiedlich lang dauert. Auch ich brauchte die Hilfe einer großartigen Lehrerin, nämlich Penelope Smith, um meine Fähigkeiten auszubauen.
Wo sind die Grenzen bei der Tierkommunikation?
Mit welchen Problemen treten Tierhalter an Sie heran, damit Sie per Tierkommunikation behilflich sein können? Und wo sind die Grenzen bei der telepathischen Tierkommunikation?
Die Probleme, mit denen Menschen an mich heran treten, sind sehr unterschiedlich. Hunde, die mit anderen nicht verträglich sind oder andere Ängste haben, Katzen, die unsauber sind oder sich selten zu Hause blicken lassen, Pferde, die weniger kooperativ sind oder Veränderungen im Gangbild zeigen, Kaninchen, die einen Partner verloren haben und nun ihre Wünsche zu einem neuen Partner äußern sollen… und auch gesundheitliche Themen kommen vor. Ich kann und will zwar ausdrücklich nichts diagnostizieren, denn wie gesagt, weiß ich ja nur das, was das Tier selbst weiß, und das hat ja genauso wenig wie ich ein abgeschlossenes Tiermedizinstudium, aber ich kann detailliert beschreiben, was das Tier fühlt.
Diese Informationen sind dann sehr hilfreich für Tierheilpraktiker, Tiermediziner, Osteopathen, Physiotherapeuten, etc. Und wenn es darum geht, einfache Missverständnisse zu klären, kann ich in der Regel schnell helfen.
Die Grenzen sehe ich in vielen Bereichen. Einer von ihnen ist das Verhalten unter schwierigen Bedingungen. Einem Pferd, das 23 Stunden am Tag in der Box verbringt und sich in 1 Stunde Reitzeit nicht willig zeigt, kann ich nicht einfach sagen, es solle mit dem Buckeln aufhören. Hier sind grundlegende Veränderungen im Leben des Pferdes erforderlich. Und auch viele Themen, die mit Angst zu tun haben, sind nicht immer im Gespräch lösbar. Ich arbeite häufig mit Tierschützern zusammen, die sehr verängstigte, traumatisierte Tiere aus schlimmen Verhältnissen befreien. Angst sitzt den Tieren so sehr in den Gliedern, dass ein Gespräch allein das nicht verändert. Zwar spüren in der Regel alle Tiere eine Erleichterung und auch die Menschen sehen ein gewisses Aufatmen im Tier, wenn es Gelegenheit hatte, auszudrücken, was es fühlt, aber es bedarf oft weiterer sanfter Trainings- und Behandlungsmethoden, um mehr Sicherheit im Alltag zu gewinnen.
Die weitere Grenze bestimmt das Tier selbst, denn als uns ebenbürtiges Wesen hat es eben auch die Entscheidung, einer Bitte nicht nachzukommen. Wie sagte es einer meiner Kursteilnehmer neulich so schön: „Nur weil ich spanisch spreche, machen auch nicht alle Spanier, was ich will.“
Was können Hundehalter tun, um ihre Hunde besser zu verstehen?
Ein wichtiger Punkt in der Verständigung zwischen Hund und Mensch ist es, das, was sie einem schicken, anzuerkennen. Wenn ich also das Gefühl habe, mein Hund hat mir gerade dies oder das mitgeteilt, macht es Sinn, dies laut auszusprechen und um Bestätigung zu bitten. Und wenn ich ihn um etwas gebeten habe (verbal oder mental), ist es wirklich wichtig, jedes kleine Anzeichen davon, dass er sich bemüht, meiner Bitte Folge zu leisten, mit viel Lob und Dank und Wertschätzung zu belohnen.
Und hier als kleine Ergänzung aus der Hundewelt: Wertschätzung kann sich auch in Form von Leckereien ausdrücken. Im übrigen trenne ich in meinem persönlichen Alltag mit Hunden die mentale, verbale und körperliche Kommunikation nicht zu sehr voneinander.
Wenn mir Mio, mein Labrador-Mix, etwas körpersprachlich mitteilt, dann ist das oft der Ansatzpunkt für mich, weiter nachzufragen. Die Kommunikation verbessert sich erheblich, wenn Versuche der Hunde, uns etwas mitzuteilen, egal auf welchem Kanal, anerkannt und beantwortet werden. Achtsamkeit ist hier das Stichwort, aber ich bin sicher, das ist den Lesern und Leserinnen deines Blogs längst kein Fremdwort.
Hier noch ein Tipp in der Kommunikation von uns zum Hund: Wie schon oben beschrieben, verstehen sie die Information hinter den Worten. Wenn wir also eine Bitte an sie haben, können wir diese verbal formulieren. Ich sollte dafür die Aufmerksamkeit des Hundes haben und meine Bitte in einfachen Worten formulieren. Etwa so, wie man es einem Erstklässler erklären würde.
Und wenn ich eine Bitte formulieren möchte, in der es darum geht, etwas nicht zu tun und stattdessen etwas anderes zu tun, funktioniert das am besten nach dem sogenannten Sandwich-Prinzip: Erst das formulieren, was ich mir von ihm wünsche, kombiniert mit einem starken Gefühl von Freude und Dankbarkeit auf meiner Seite. Direkt danach das, von dem ich mir wünsche, dass er es unterlässt, ergänzt durch mein persönliches Gefühl dazu, zum Beispiel Sorge und Risiken. Dann kehre ich sofort zurück zu dem positiven Bild, bei dem ich wirklich froh bin und dankbar und erleichtert, weil er das tut, worum ich ihn gebeten habe.
Wenn ich also zum Beispiel möchte, dass mein Hund auf dem grünen Streifen statt auf der Straße läuft, schicke ich ihm ein Bild und spreche davon wie er fröhlich und vergnügt auf dem Gras läuft und ich glücklich und dankbar darüber bin. Und ihm vielleicht Leckerlis zustecke. Dann beschreibe ich, wie er auf der Straße läuft, Autos kommen und ich mich erschrecke. Und auch, dass das für ihn gefährlich ist. Sofort danach kehre ich zurück zum ersten Bild und zum Gefühl und betone das Thema mit Leckerlies, Spiel und Freude.
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