Hunde bei Angst trösten?

Silvester ist für viele Hunde ein Alptraum ohne Ende. Die Knallgeräusche versetzten die Hunde nicht selten in Panik. Nun haben viele Hundehalter gelernt, einen Hund bei Angst nicht zu trösten – und auch mir wurde das so beigebracht. Trösten verstärke die Angst, lautete die Meinung von „Experten“.

Da ich nun bereits öfter gelesen habe, dass genau diese Vorgehensweise falsch ist, möchte ich an dieser Stelle auf einen Blogartikel des Tierpsychologen Thomas Riepe verweisen. Der Titel des Artikels sagt schon aus, dass Ihr Eure Fellnasen guten Gewissens trösten dürft, ohne befürchten zu müssen, dass Ihr damit Unheil anrichtet:

Verdammt – Wenn sie Angst haben, tröstet Eure Hunde an Silvester

In einem weiteren Artikel von Thomas Riepe erzählt er, was passieren kann, wenn man an den „falschen“ Hundetrainer gerät. In dem Fall sind die Halter wegen Leinenaggression zum „Experten“ gegangen und ihrem Hund wurde – ohne dass es den Haltern bewusst war – eine Geräuschempfindlichkeit antrainiert:

Ein bisschen erschrecken schadet doch nicht – Oder: Die Suche nach dem Tal der Deppen…

Siehe auch:   Problemhunde - Interview mit Hundetrainer Jörg Müller

3 Kommentare

  • ein Beitrag, der mir aus dem Herzen spricht. Wenn einer meiner Hunde Angst hatte und zu mir kam, bekam er immer Zuwendung von mir – manchmal hinterher mit leicht schlechtem Gewissen, weil man es ja eigentlich anders gelernt hat – aber das Herz entscheidet meistens richtig !

  • noch ein Nachtrag..habe gerade den 2. Titel „ein bisschen erschrecken schadet doch nicht….“ gelesen.
    Mein letzter Hund – leider schon hinter der Regenbogenbrücke – sprang bei der Begrüssung immer hoch.
    Meine Hundetrainerin damals hatte empfohlen eine Büchse mit kleinen Steinen zu füllen und diese dann zu werfen. Hatte es auch 1 – 2 x gemacht, aber dann gelassen. Diese Methode gefiel mir einfach nicht. Da habe ich wohl genau richtig entschieden.

  • Trösten ist natürlich richtig, das mache ich auch – aber das heißt ja noch nicht unbedingt, dass man den Hund in seiner Angst bestärkt, denn das ist tatsächlich kontraproduktiv. Diese Bestärkung passiert meiner Meinung nach dann, wenn man ihn übermäßig bedauert und betütelt. Bei uns sieht Trost so aus, dass der Hund (wahnsinnig panisch) einfach so viel Körperkontakt haben kann wie er braucht. Ich sage und vermittle ihm aber nicht ständig, was für ein armer Hund er ist oder nehme seine Angst verbal und vor allem auch emotional zur Kenntnis – er hat mein Mitgefühl, nicht aber mein Mitleid und darauf kommt es meiner Meinung nach an.

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