Filou – leider nur eine kurze gemeinsame Zeit
Warum? Wegen einer Hundehaarallergie? Aber würde ich dann nicht auch auf andere Hunde reagieren? Manchmal kommt es so ganz anders als man denkt und überhaupt erwartet. Es fing so schön mit Filou an, aber leider war uns nur eine kurze gemeinsame Zeit gegönnt.
Hundehaarallergie – Allergisch auf den Hund?
Seit über 40 Jahren halte ich Hunde und wir haben schon einige Straßenhunde aufgenommen und vermittelt. Noch nie hatte ich allergische Reaktionen auf einen Hund. Zunächst dachte ich noch, dass vielleicht irgendwelche Pollen schuld sind, denn wir befanden uns ja noch im Inland, nicht am Meer. Die Atemnot wurde größer und hinzu kamen Schmerzen in den Bronchien, Schwindel, Kopfschmerzen etc. und mittlerweile waren wir am Atlantik. Und mittlerweile hatten wir Regenwetter oder Nebel – da fliegt keine einzige Polle durch die Luft. Zudem wurde es schlimmer, wenn Filou in meiner Nähe war. Somit hatte ich keine guten Nächte. Mit Anti-Histamin konnte ich mich über Wasser halten, aber dennoch wurde es schlimmer statt besser.
Filou hat ein Hautproblem oder eine Hautkrankheit. Er kratzt und leckt sich in einer Tour und hat übelriechende Ausdünstungen. Ob dies mit dieser Hautgeschichte zusammenhängt oder er aus anderen Gründen so extrem riecht, das wissen wir nicht. Und ob ich auf seine Hauterkrankung reagiere oder auf den Hund an sich, das wissen wir auch nicht. Fakt ist, dass ich reagiere und nicht mit ihm zusammen leben kann. Selbst wenn es an dem Hautproblem liegen sollte: So schnell wird das nicht zu beheben sein. Denn er hat das wohl schon drei Jahre.
Gespräch mit der Initiative
Dass ich Filou eventuell zurückgeben kann, habe ich vorher mit der Initiative besprochen. Ich musste natürlich gucken, wie sich Emma und Filou verstehen. Hätte das nicht geklappt, wäre er zurückgegangen. Aber, da es mit den beiden Hunden klappte, bin ich nicht mehr von einer Rückgabe ausgegangen. Als ich dann merkte, dass diese allergischen Reaktionen von ihm kommen, wollte ich das zuerst gar nicht wahrhaben. Habe ich eine Hundehaarallergie? Letztlich gabs kein Grübeln und Überlegen mehr und ich schrieb die Initiative an, von der Filou vermittelt wurde. Sobald Filou in meiner Nähe war, ging es mir mehr als schlecht. Und im Wohnmobil lag er nun mal sehr nah bei mir.
Ich stieß auf großes Verständnis und sie suchten sofort nach einer guten Lösung für Filou. Das fand ich wirklich sehr gut. Da Florence von Hathi Erfahrungen mit Hunden und Hautproblemen hat, nimmt sie ihn auf. Dort wird nun genauer geschaut, welches Problem Filou hat, um ihn entsprechend zu behandeln. Er wird wieder zur Vermittlung stehen, aber erst dann, wenn er gesund ist. Bei manchen Hautgeschichten kann das länger dauern, mitunter ein paar Monate. Hoffen wir, dass er schnell gesundet und ein gutes Zuhause findet.
Allergie gegen Hund – Hundehaarallergie?
Ich habe natürlich viel gegooglet, weil ich wissen wollte, warum man auf den einen Hund allergisch reagieren kann. Und ja, man kann. Das hängt nicht mit dem Fell zusammen. Es gibt also keine Hundehaarallergie. Im Urin, Speichel sowie in den Talgdrüsen und den Hautdrüsen des Hundes befinden sich bestimmte eiweißhaltigen Bestandteile. Die Menge dieser Partikel ist von Hund zu Hund unterschiedlich hoch. Dies hängt nicht von der Fellbeschaffenheit ab, sondern einfach vom jeweiligen Hund. Es gibt also auch nicht DIE Allergiker-Rasse, wie oft vom Labradoodle behauptet wird – wobei es sich um einen Mischling handelt, nicht um eine Rasse. So ist es durchaus möglich, dass ich auf Filou beziehungsweise auf die Menge seiner Substanzen im Speichel, Urin, in den Talgdrüsen und Hautdrüsen reagiere. Vielleicht reagiere ich aber auch auf sein Hautproblem – ich weiß es nicht. Keine Ahnung, was er hat, er kratzt und leckt sich hauptsächlich am Bauch, an den Innenschenkeln, aber auch an den Ohren, am After und er beknabbert seine Pfoten. Ob das nur von der Flohbissallergie kommt oder ob er eine andere Störung oder Krankheit hat, das wird nun untersucht.
Abschied von Filou
Ich schreibe das hier alles nun so sachlich nieder. In Wirklichkeit ist es natürlich anders. Damit habe ich nicht gerechnet und war selbst von diesem Erlebnis überrollt. Hinzu kam, dass ich mich nicht so mit Filou befassen konnte, wie ich das gerne getan hätte. Er schmust gerne, aber das ging leider gar nicht. So waren die Tage am Atlantik ein langsamer Abschied. Wir hatten bis zum 22. September gebucht und das hätte ich auch durchgezogen, wäre es nicht anders gegangen. Aber wir konnten Filou schon eher nach Florence bringen und das haben wir dann auch angenommen. Es hatte einfach keinen Zweck mehr. Da mir jedes Schütteln von ihm und jede Bewegung von Filou den Atem nahm, hätte ich den Weg zum allergischen Asthma herausgefordert, wäre er noch länger bei uns geblieben. So brachen wir am 15. auf, hatten aber eine kleine Autopanne und mussten nochmal zurück, um zu einer Werkstatt zu fahren.
Am 17. fuhren wir dann von unserem Lieblingsplatz am Atlantik ab und übernachteten noch einmal am Canal Nantes a Brest in Gouarec. Dieser Campingplatz liegt auf einer kleinen Halbinsel, auf der einen Seite der Canal, auf der anderen Seite ein Bach. Filou geht nicht ins Wasser und am Ende der Halbinsel ließen wir ihn mal ohne Leine laufen. Wir waren uns sicher, dass er nicht abhauen wird. Und es war genau wie gedacht, nämlich völlig unproblematisch. Mit neuen Hunden mache ich es immer so, dass ich sie ab und zu rufe und sie ein Leckerli bekommen. Das merken sie sich natürlich schnell und deshalb ging es bisher mit allen Hunden, die ihr Leben lang oder zeitweise bei uns wohnten, relativ flott, bis sie ohne Leine laufen konnten.
Filou hatte noch einen schönen Tag und wir einen schönen letzten Tag mit ihm. Er fand Maulwurfshügel und hatte Spaß daran zu buddeln. Keine Sorge, die Löcher haben wir später wieder zu gemacht.
Noch ein paar Fotos
Viele Fotos habe ich nicht mehr schießen können, denn wie gesagt hatten wir ein paar Tage Nieselregen oder Nebel. Bei solchem Wetter nehme ich die Kamera nicht mit, wenn wir spazieren gehen. Aber vom ersten Strandgang und von Samstag dem 14. habe ich Bilder. Filou kannte scheinbar weder Strand noch Meer. Er hat sich das Meer in Ruhe angeschaut, ist aber nicht ins Wasser gegangen. Das hat er auch an den nächsten Tagen nicht gemacht. Bei Ebbe fand er die Weite etwas unheimlich und er ging dann zwischen uns. Um ihn aufzulockern, bin ich mit ihm am ersten Tag gehüpft. Er hüpfte mit und fand das cool und fortan begann er am Strand immer zu hüpfen an. Die unheimliche Weite war dann nicht mehr lange unheimlich. Er kann sehr albern sein, aber leider steht ihm momentan noch der Juckreiz im Weg. Vielleicht kommt hinzu, dass er sich das angewöhnt hat. Er lebte schließlich in einem Verschlag. Keine Abwechslung, voller Flöhe – was sollte er anders tun, als sich ständig zu kratzen und zu lecken.
Filou ist ein unkomplizierter Geselle, der sich schnell an unsere Gewohnheiten angepasst hat. Als er einmal raus hatte, wie cool Spaziergänge sein können, hat er sich jedesmal darauf gefreut. Mit fremden Hunden gabs auch keine Probleme. Einmal hat er bei einem Rüden gebrummt, aber mehr als Brummen passierte nicht. Er fährt gerne mit im Auto und legte sich bei längeren Fahrten hin und döste. Anfangs hat er noch gebellt, wenn fremde Menschen in Sicht kamen. Das hat sich aber schnell gelegt. Abends wollte er rein, sobald es kühler wurde. Dann rollte er sich direkt auf seinem Schlafplatz zusammen. Die Türe konnte offen bleiben, wenn wir noch draußen saßen. Er war natürlich sicherheitshalber angeleint, aber er machte gar keine Anstalten rausspringen zu wollen.
Wir bleiben mit der Initiative in Verbindung und wenn Filou wieder zur Vermittlung steht, werde ich das mitteilen und auch bei Facebook posten. Mehr will ich jetzt gar nicht dazu schreiben, weil es natürlich nicht leicht war, ihn wieder abzugeben. So hoffen wir sehr, dass Filou schnell gesund wird und ein tolles Zuhause findet.
Es tut mir so leid….ich kann kaum aufhören zu weinen. Ich wünsche dir viel Kraft und baldige Genesung und für den Spatz auch und ein baldiges wunderbares Für-Imner-Zuhause!!!