Interview mit Martin Eigentler – dem Husky-Mann

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Martin Eigentler lebt mit einem Huskyrudel zusammen. Martin Rütter besuchte ihn für die Sendung „Der Hundeprofi unterwegs“. Mich faszinierte vor allem, wie ruhig und entspannt der Husky-Mann mit seinem Rudel umging und kommunizierte. Für mich ein Vorbild und gerne würde ich von ihm lernen.

Interview mit Martin Eigentler

Für diesen blog konnte ich Martin Eigentler für ein Interview gewinnen. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Herrn Eigentler!

In der Sendung “Der Hundeprofi unterwegs“ habe ich Sie und Ihre Schlittenhunde gesehen und war sehr fasziniert. Was mich besonders begeistert hat, war dieses ausgeglichene Rudel und Ihr Umgang mit den Hunden. Sie strahlen eine Ruhe und Gelassenheit aus. Ist das das Geheimnis, warum Ihre Hunde so ausgeglichen wirken und auf Ihr eher leises Rufen hören?

Ich habe in den letzten 15 Jahren die Hunde sehr ausgiebig beobachtet/studiert und dabei festgestellt, dass es nur mit Ruhe und Vertrauen möglich ist ein Rudel so frei wie möglich und in Harmonie zu halten. Die Hunde unterwerfen sich mir kaum, sie vertrauen mir und das ist glaube ich der Schlüssel zum Erfolg.

Statt Rudelführer Rudelmitglied

Sie sagen, Sie sehen sich nicht als Rudelführer, sondern sozusagen als Rudelmitglied. Dennoch folgen die Hunde Ihnen. Kann diese Einstellung ebenso auf Haushunde übertragen werden, die in einer Familie leben?

Ich sehe mich hauptsächlich als ihr Kumpel und Trainer. Das heißt im Rudel gibt es eine strenge Rangordnung. Wenn wir allerdings trainieren – draußen unterwegs sind, habe ich als Trainer die Verantwortung für die Hunde und ihr Vertrauen mir gegenüber muss so groß sein, dass Sie bereit sind meinen Kommandos/Anweisungen zu folgen.

Siehe auch:   Problemhunde - Interview mit Hundetrainer Jörg Müller

D. h. sobald ich mit Ihnen was unternehme, habe ich sozusagen das letzte Wort. Die Hunde wissen aber ganz genau, dass ich immer Entscheidungen treffe, die für uns alle gut sind. Das ist ein wenig das Geheimnis.

Hundefutter-VergleichHunde nach Streit zur Ruhe bringen

In der Sendung sah man auch, dass es unter einigen Hunden zum Streit kam. Sie gingen ruhig hin und beruhigten die Situation. Wie bringen Sie die Hunde wieder zur Ruhe, wenn es einmal zu einer Auseinandersetzung kommt?

Auseinandersetzungen gibt es hauptsächlich unter Junghunden und pubertierenden Hunden im Alter zwischen 1 und 3 Jahren. Wenn es bei der Fütterung zu Streit kommt gehe ich in Ruhe dazwischen, da hier ein Streit nicht notwendig ist. Es ist immer genug Futter für alle da und für Machtgeplänkel ist hier kein Platz. Wenn es im Rudel zu kleineren Reibereien kommt – Rangordnungskämpfe – mische ich mich kaum ein, da diese Auseinandersetzungen im Endeffekt das Rudel strukturieren und auch zusammenschweißen.

Sie schlafen sogar mit Ihrem Rudel zusammen. Hat das einen besonderen Grund?

Ich liebe es, draußen mit den Hunden zu übernachten. Es gibt mir ein Gefühl von Freiheit. Hat aber keinen speziellen Grund.

Der Husky als Haushund?

Nun gibt es viele Hundehalter, die einen Husky als Haushund halten. Welche Tipps und Empfehlungen können Sie diesen Hundebesitzern mit auf den Weg geben?

Grundsätzlich sind Huskys/nordische Hunde keine Haushunde. Sie sind sehr aktive und arbeitswillige Tiere mit ausgeprägten Instinkten und Sozialverhalten. Der Mensch ist kein Rudelersatz für diese Tiere, daher muss man sie immer in Gruppen halten. Ansonsten werden sie im Laufe der Zeit geistig aber auch körperlich verkümmern. Es ist meiner Meinung nach nicht möglich, einen Schlittenhund artgerecht nur als „Haushund“ zu halten.

Siehe auch:   Interview zum Thema Hüten und Hütehunde

Seminare für Führungskräfte bei Martin Eigentler

Bei Ihnen können Seminare gebucht werden, die sich an Führungskräfte richten. Welches Ziel haben diese Seminare?

Zielsetzung der Führungskräftetrainings ist es, Parallelen zwischen der Hierarchie in einem Huskyrudel und einer vorherrschenden Firmenstruktur aufzuzeigen.

In einem Huskyrudel ist immer der intelligenteste, mental stärkste Hund der Chef. Er nimmt seine Rolle sehr ernst, trifft Entscheidungen zum Wohlergehen des Rudels (keine egoistischen Entscheidungen) und ist den Anderen ein Vorbild. Dies passiert natürlich instinktiv.

Führungskräfte, die ihren Mitarbeitern ein Vorbild sind, bereit sind alles zu geben und nicht nur sich selbst für wichtig halten, sondern dem ganzen Team ihre Wertschätzung ausdrücken, werden auf Dauer motivierte Mitarbeiter haben, was wiederum zum Erfolg führen wird.

Webseite der Huskyranch von Martin Eigentler> klick hier

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